„Die Situation ist schrecklich. Es geht hier um Menschen – um Frauen, Kinder, Männer – die vor Not und Verfolgung fliehen und die jetzt buchstäblich im Regen stehen gelassen werden. Pragmatische Lösungen sind dringend notwendig, es kann nicht sein, dass Kinder und Frauen zwischen den Grenzen hin und her geschoben werden, weil es keine klaren politischen Lösungen gibt“, so Caritas Auslandshilfechef Christoph Schweifer.
Caritas verstärkt den Hilfseinsatz in Griechenland, um vor allem die Frauen und Kinder weiterhin zu versorgen – an den Grenzen, den Inseln, in Athen und in Thessaloniki, wo ein neues Flüchtlingslager namens „Diavata“ entstanden ist.
„Wir werden unsere Anstrengungen intensivieren. Wir sind in Gesprächen mit der Regierung und mit UNHCR, damit wir auch den Menschen die in Diavata gestrandet sind, helfen können. Die Menschen brauchen jetzt dringend unsere Hilfe“, erklärt Christoph Schweifer.
Evelyn Karastamati von der Caritas Griechenland, hat ihren Einsatz in Idomeni und in Athen verstärkt: „Wir haben in den vergangenen Tagen vermehrt Menschen bei uns in Athen, die von der griechisch-mazedonischen Grenze zurückgeschoben werden. Meist werden sie in Busse gesetzt, ohne zu wissen, wohin die Fahrt jetzt geht. Die Verunsicherung ist unglaublich groß, weil viele von ihnen bereits tagelang an der Grenze gewartet haben. Es ist nass und kalt, die Kinder sind krank, Mütter und Väter sind verzweifelt. Und wir können eigentlich nur reagieren und hoffen, dass wir das Schlimmste abwenden können.“
In Griechenland werden neben der Verteilung von Lebensmitteln und Hygienematerial drei Transitunterkünfte für besonders verletzliche Gruppen wie Frauen, Kinder, alte Menschen und Menschen mit Behinderungen unterstützt. Es handelt sich dabei um Unterkünfte auf Lesbos und in Athen, in denen die Menschen ein bis drei Nächte verbringen können, um sich für die Weiterreise zu stärken. Die Unterkünfte verfügen außerdem über Waschmöglichkeiten und auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtete Bereiche.
Die Caritas Österreich hat bisher mehr als 630.000 Euro für Nothilfeaktivitäten in Griechenland, Mazedonien, Serbien, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Slowenien zur Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten bereitgestellt. (Presseaussendung, 29. Februar 2016)
Mit der Not der Menschen Politik zu machen, ist inakzeptabel
Als Caritas sind wir, genauso wie das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen, in Idomeni präsent. Unser klarer Auftrag: die Not von schutzsuchenden Frauen, Männern und Kindern zu lindern. Unermüdlich verteilen Helferinnen und Helfer Lebensmittel, Hygieneartikel und Heizmaterial. Politische Aktivisten, die Flüchtlinge instrumentalisieren, handeln auf ihre Weise ebenso zynisch, wie die Festungsbauer in Europa. Hier wie dort ist es unverantwortlich und absolut inakzeptabel, wenn mit der Not der Menschen Politik gemacht wird.