Hilfe für Roma
Roma - benachteiligte Minderheit
Roma sind mit geschätzten 10-12 Millionen Angehörigen die größte ethnische Minderheit in Europa. Die Geschichte der Roma in Europa ist eine Geschichte der Armut, Diskriminierung und Ausgrenzung, die bis heute anhält. Laut der Europäischen Grundrechtsagentur befinden sich 90% der Roma in Europa in relativer Armut.
Fast die Hälfte von ihnen lebt in segregierten Siedlungen außerhalb der Städte und Ortschaften, oft ohne funktionierende Strom- und Wasserversorgung. Besonders besorgniserregend ist die Situation in der Slowakei, Rumänien und Bulgarien, wo 80-90% der Roma arbeitslos sind. Diese Roma gelten zumeist als unvermittelbar, nicht nur wegen der geringen Qualifikationen, sondern auch aufgrund der Vorurteile, denen sie begegnen.
Zur Situation der Roma in Süd- und Osteuropa
- Roma haben in Rumänien, Bulgarien und in der Slowakei eine 10-15 Jahre geringere Lebenserwartung.
- 42% der über 16-jährigen Roma in der Slowakei geben an, während der Arbeitssuche Diskriminierung aufgrund ihrer ethnischen Herkunft erfahren zu haben.
- In der Slowakei besteht für ein Roma-Kind eine 50% geringere Wahrscheinlichkeit, einen Kindergarten bzw. eine Vorschule besuchen zu können, als dies für ein Nicht-Roma Kind der Fall ist.
- 82% der Roma in Rumänien leben in Haushalten, in denen zumindest eines der folgenden Kriterien nicht erfüllt ist (Strom, Bad, Toilette oder Küche innerhalb der Wohnung oder des Hauses). In der Slowakei leben 55% der Roma in Haushalten, in denen eines dieser Kriterien nicht erfüllt ist.
- In Bulgarien gehen 18% der Romakinder zwischen 7 und 15 Jahren nicht in die Schule.
- 80% der bosnischen Roma verfügen über keinen Grundschulabschluss.
- 4% der Romakinder in Bosnien und Herzegowina sind nicht registriert – erhalten daher keine notwendige medizinische Versorgung, Impfungen etc.
Nach wie vor erfahren Roma soziale Ausgrenzung und Diskriminierung. Ausgrenzung macht arm und Armut grenzt aus.
Geschätzte 10-12 Millionen Roma leben in Europa. Die Minderheit der Roma gehört in vielen Ländern Europas zu den am meisten benachteiligten Mitgliedern der Gesellschaft. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die ohnehin schlechten Bedingungen weiter verschlimmert. Romakinder wachsen nicht nur häufiger in Armut und in bildungsfernen Familien auf, sie haben auch geringere Chancen, einen Kindergarten oder eine Vorschule besuchen zu können. Weil sie zu Hause teils nicht die Unterrichtssprache sprechen und ihre Eltern oft Analphabeten sind, unterstützt die Caritas außerschulische Bildungsprojekte wie beispielsweise Tagesstätten und Tageszentren. Eine gute Schulbildung ist für Romakinder die einzige Chance, den verheerenden Kreislauf aus fehlender Bildung und Armut dauerhaft zu durchbrechen.
Vielen Roma sind ihre Rechte, die durch die Rechtsvorschriften der jeweiligen Staaten bzw. der EU, wie beispielsweise die Richtlinie zur Gleichbehandlung ohne Unterschied der Rasse oder ethnischen Herkunft, geschützt werden, nicht ausreichend bekannt. Die Caritas hilft Roma, ihrer Rechte bewusst zu sein und unterstützt sie bei Amtswegen und der Ausstellung von Dokumenten.
Mag.a Dr.in Anna Maria Steiner
Länderreferentin Bulgarien, Rumänien, Slowakei
8010 Graz