"Menschen sterben nicht nur im Mittelmeer, sondern auch auf den Straßen Europas, auch in Österreich. Das ist eine weitere Katastrophe, die deutlich macht, wie dringend nötig es ist, dass Europa einen gemeinsamen Plan für Menschen auf der Flucht ins Leben ruft, der der Genfer Flüchtlingskonvention und der humanitären Tradition dieses Kontinents entspricht", so Landau, und weiter: "Klar ist, wer Schleppern das Handwerk legen will, muss für rasche, sichere Zugänge zu Asylverfahren Sorge tragen."
Ein rascher Weg für besonders verletzliche Gruppen, wie Kinder und kranke Menschen, wäre etwa die Erteilung humanitärer Visa, die eine sichere Einreise in die EU ermöglichen.
Kilian Kleinschmidt, Experte für humanitäre Hilfe, fordert angesichts der stark gestiegenen Flüchtlingszahlen die EU auf, ihre Grenzen kontrolliert zu öffnen. "Das Geld für die Grenzzäune könnte in das kontrollierte Öffnen der Grenzen investiert werden", so Kleinschmidt. Heftige Kritik übte er an der fehlenden finanziellen Hilfe der internationalen Gemeinschaft.
Michael Landau: "Es braucht verlässliche und ausreichende Hilfe für die Menschen vor Ort, in den Nachbarländern Syriens, wo vier Millionen Menschen vor den Schrecken des Bürgerkriegs geflohen sind. Die Menschen verlassen diese Länder und machen sich auf den Weg nach Europa, weil sie verzweifelt sind und ihrer unmittelbaren Heimat keine Perspektive mehr sehen."
Landau: "Jeder Tote ist eine Mahnung, zugleich gilt den Opfern und ihren Familien unser Mitgefühl. Das Sterben an den Grenzen und in Europa muss ein Ende haben!"