„Pilger der Hoffnung“ für Menschen in Not unterwegs

„Weil Hoffnung der erste Schritt aus der Armut ist“ -  Unter diesem Motto haben am Freitag rund 50 Ehrenamtliche aus steirischen Pfarren gemeinsam mit Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler und Generalvikar Erich Linhardt in der Pfarre Deutschlandsberg den Auftakt zur diesjährigen Haussammlung der Caritas gefeiert.  Das Motto nimmt Bezug auf das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr. „Sie sind Pilger der Hoffnung, indem Sie sich für Schwächere einsetzen und sich für diese auf den Weg machen“, dankte Linhardt den Freiwilligen Sammlerinnen und Sammlern: „Und Sie bewirken, dass Hoffnung zu realer Hilfe wird.“ Tödtling-Musenbichler betonte: „Hoffnung und Solidarität sind so wichtig wie die finanzielle Unterstützung, gerade jetzt, wo wir den gesellschaftliche Zusammenhalt oft gefährdet sehen.“

Die Caritasdirektorin wies auch auf die Einsamkeit als eine besondere Form von Armut hin, die zunehmend bemerkbar werde: „Viele Menschen, gerade auf dem Land, leben isoliert und haben keine Möglichkeit mehr, an gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen. Vor allem Menschen, die finanziell wenig Spielraum haben, sind davon betroffen.“ Oft beginne so ein Teufelskreis: „Armut führt dazu, dass Menschen sich zurückziehen. Einsamkeit wiederum kann krank machen und Armut verschärfen“, betonte sie.

Tödtling-Musenbichler dankte den Freiwilligen: „Als Botschafterinnen und Botschafter der Hoffnung bringen sie Menschen Licht und zeigen ihnen, dass jemand an sie denkt. Sie schaffen Begegnung und helfen, Brücken zu bauen von jenen, die etwas geben können hin zu jenen, die etwas benötigen.“ Die traditionelle Haussammlung stehe seit Jahrzehnten für Hilfe aus der Region für die Region. Von Samstag an machen sich viele Hundert Freiwillige aus den steirischen Pfarren auf und bitten an den Haustüren um Spenden für Menschen in Not. Im vergangenen Jahr kamen dabei mehr als 610.000 Euro zusammen, die Hilfsbedürftigen in der jeweiligen Pfarre sowie in steirischen Caritas-Einrichtungen zugutekommen.

„Die Teuerungen der vergangenen Jahre, die angespannte Wirtschaftslage und die Situation auf dem Arbeitsmarkt machen sich in einem unverändert hohen Bedarf an Hilfsleistungen bemerkbar“, so die Direktorin. Die Spenden aus der Haussammlung fließen in Einrichtungen der Nothilfe der Caritas, etwa die Notschlafstellen, das Marienstüberl und die Lebensmittelausgaben. Aber auch die regionalen Beratungsstellen zur Existenzsicherung und Wohnungssicherung sowie die Lerncafés und Lernbars werden aus den Spenden unterstützt.
 

Zahlen und Fakten zur größten und wichtigsten Sammlung der Caritas für Menschen in Not in der Steiermark

Die Haussammlung 2025 findet ab 1. März statt. 2024 wurden rund 610.000 Euro gesammelt. Der gesamte Erlös kommt Menschen in Not in der Steiermark zugute. Zehn Prozent der Spenden verbleiben in den Pfarren vor Ort. Viele hundert Sammler und Sammlerinnen sind in der ganzen Steiermark von Haus zu Haus unterwegs. Die heurige Haussammlung steht unter dem Motto „Weil Hoffnung der erste Schritt aus der Armut ist.“

Weitere Informationen auf www.caritas-steiermark.at/haussammlung/
Kontakt: Eva Bakalli, eva.bakalli(at)caritas-steiermark.at bzw. 0676-88015-224
 

Hier kommen die Spenden an

Einige Beispiele für spendenfinanzierte Projekte der Caritas-Steiermark, die durch die Haussammlung unterstützt werden:

  • BEX – Beratungsstelle zur Existenzsicherung

Die Beratungsstelle zur Existenzsicherung bietet kostenlose, niederschwellige und diskrete Beratung, Begleitung und Unterstützung für Menschen in finanzieller und sozialer Not. Jährlich werden an den 21 Standorten steiermarkweit rund 16.400 Beratungen durchgeführt. Die BEX ist auch online erreichbar: existenzsicherung@caritas-steiermark.at

  • Ressidorf – Notschlafstelle, Heimat und Begegnungsraum

Im Ressidorf finden obdachlosen Menschen mit Suchtproblemen und Pflegebedarf auch längerfristige Heimat. Die Bewohner erhalten Beratung und Betreuung und Unterstützung in Krisen, es wird vor Ort gekocht und täglich werden etwa 21 Mahlzeiten ausgegeben. Bei Bedarf werden auch Menschen aus der umliegenden Umgebung betreut.  

  • Arche 38 – Kontaktstelle und Notschlafstelle

Die Arche 38 ist eine Anlaufstelle für wohnungslose Menschen in Graz. Die Angebotspalette der Arche 38 reicht von Basisversorgung bis hin zu individuellen Beratungsangeboten, auch Menschen mit begleitenden Tieren finden Aufnahme. Die Arche 38 verzeichnet rund 7.000 Nächtigungen pro Jahr.

  • Haus FranzisCa – Notschlafstelle für Frauen und Kinder

Das Haus FranzisCa ist eine Notschlafstelle und Wohngemeinschaft für Frauen mit Kindern. Im Haus FrancisCa finden Frauen und ihre Kinder, die kein Dach über den Kopf haben, einen Ort zum Bleiben. Sie erhalten Essen und Kleidung. Gemeinsam mit Beraterinnen wird versucht, einen Ausweg aus der Notsituation zu finden. Zuletzt 4.800 Nächtigungen im Jahr.  

  • Haus Franziskus – Haus für Menschen in Not Leoben

Eine Anlaufstelle für Männer, Frauen und Familien ohne Zuhause. Sie finden dort einen Platz zum Schlafen, werden versorgt und können Beratung in Anspruch nehmen. Unsere Beobachtung war: Zwar zieht es Menschen in Notsituationen häufig in die Anonymität der Stadt. Doch auch in den Regionen ist Hilfe nötig: Im Vorjahr fanden 130 Menschen dort Hilfe.

  • Schlupfhaus – Jugendnotschlafstelle

Das Schlupfhaus bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine einfach zugängliche Soforthilfe an. Jugendliche in Notsituationen können eine hier wieder Ruhe finden, sie können duschen, in einem warmen Bett übernachten und bekommen Verpflegung. Darüber hinaus können sie Beratung in Anspruch nehmen.

  • Beratungszentrum für Schwangere

Anlaufstelle für Schwangere, Mütter und Väter. Das Beratungszentrum für Schwangere bietet umfassende Begleitung und Unterstützung während der Schwangerschaft und frühen Mutter- bzw. Elternschaft. Dabei werden psychische, familiäre, soziale, rechtliche und medizinische Aspekte berücksichtigt.

  • Marienstüberl – Mittagstisch und Begegnungsstätte

90 Portionen Frühstück und 150 Mittagessen werden das ganze Jahr über täglich ausgegeben, im Winter zusätzlich 50 Jausen. Dazu kommen bis zu 300 Familien, die wöchentlich Lebensmittel erhalten. Das Marienstüberl ist eine Begegnungsstätte für Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Täglich werden bis zu 250 Bedürftige versorgt, können sich im Warmen aufhalten und finden ein offenes Ohr für Gespräche.

  • Marienambulanz – medizinische Erst- und Grundversorgung

Die Marienambulanz bietet niederschwellige allgemeinmedizinische Erst- und Grundversorgung sowie Zahnbehandlung an. Die Rollende Ambulanz sucht Menschen auf, die es nicht von sich aus in die Marienambulanz schaffen.

Weitere Informationen zur Haussammlung, zu Projekten und Einrichtungen: www.caritas-steiermark.at/haussammlung

 


Ihre Spende für Menschen in Not in der Steiermark

Spendenkonto: IBAN AT08 2081 5000 0169 1187
Verwendungszweck: Haussammlung 2025

Online spenden: https://www.caritas-steiermark.at/haussammlung