Die Caritas präsentiert den neuen Audioguide zu Caritas-Orten in Graz - reinhören und Graz von einer anderen Seite kennenlernen. -
Karten spielen, plaudern, einen kostenlosen Kaffee trinken, sich ausruhen, aber auch Beratung finden: Das war in den vergangenen 100 Tagen in der PopUp-Bahnhofsmission der Caritas möglich. „Im 100. Jahr unseres Bestehens sind wir mit der Bahnhofsmission zu unseren Wurzeln zurückgekehrt“, hielt Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler bei einem Pressegespräch zur Bilanz nach 100 Tagen fest: „Und es hat sich gezeigt: Die Zeiten haben sich geändert, aber dieses Angebot ist auch heute sinnvoll und notwendig. Es füllt eine Lücke, und daher freuen wir uns, dass wir heute nicht schließen, sondern uns nur in eine Umbaupause verabschieden und im Spätsommer in neuer Konstellation wieder da sein werden.“
In den vergangenen 100 Tagen seien täglich im Schnitt 77 Menschen zu Gast gewesen, fasste Vizedirektor Erich Hohl zusammen, viele auch mehrmals. „Die Bahnhofsmission ist in 100 Tagen zu einem Ort der Begegnung geworden und wird stark vom Einsatz der Ehrenamtlichen getragen“: 51 Freiwillige waren im Einsatz, viele von ihnen taten mehrmals Dienst. Daneben sei auch viel Vernetzungsarbeit mit Gesundheitseinrichtungen und Hilfsangeboten verschiedener Träger und auch zu anderen Caritas-Einrichtungen wie dem Marienstüberl geschehen.
Vizedirektorin Petra Prattes schlug die Brücke zum Audioguide, einem Projekt von Studierenden der FH Joanneum, der abschließend präsentiert wurde: Unter dem Titel „Klangspuren der Nächstenliebe“ führt der Guide, der via Webanwendung auf das Handy geladen werden kann, an Orte, an denen die Caritas in Graz tätig ist. Auf besonders innovative Weise bekommt man Einblick in das Marienstüberl, erlebt die Arbeit im Carla Laden oder erfährt von Bewohnern, wie es ist, in einer Notschlafstelle zu sein. „Wir haben uns für dieses Jahr auch vorgenommen, Orte der Nächstenliebe zu schaffen, an denen das Wirken der Caritas neu spürbar wird“, erklärte die Vizedirektorin.
Der Guide soll vielen Menschen ganz niederschwellig Orte näherbringen, an denen soziales Engagement geschehe und richtet sich auch an Schulklassen, Firmenausflüge und sozial Interessierte. Zu den vorgestellten Orten sind Zeitzeugen zu hören, zudem vermitteln persönliche Erlebnisse und berührende Geschichten das Schicksal von Menschen, die an diesen Orten Hilfe gefunden haben.
Die PopUp-Bahnhofsmission wurde zu Jahresbeginn nahe dem Grazer Hauptbahnhof in einem früheren Geschäftslokal geöffnet. Ziel war es, Menschen, die sich in der Bahnhofsgegend aufhalten und möglicherweise Hilfe benötigen, eine niederschwellige Anlaufstelle zu bieten. Sponsoren wie Saubermacher-Gründer Hans Roth, die Diözese Graz-Seckau sowie die Stadt Graz ermöglichten den Probebetrieb. Die Stadt Graz hat bereits zugesagt, das Angebot nach der nötigen Umbauphase als Träger weiterhin mit der Caritas als Betreiberin aufrecht zu erhalten. Den Erfahrungen der ersten 100 Tage folgend, werden unter anderem die Sanitäranlagen erweitert, ein Schließbereich für Gepäck eingerichtet und ein abgeschlossener Bereich für Frauen geschaffen.
Audioguide "Klangspuren der Nächstenliebe"
Den Audioguide haben Studierende des Studiengangs Sound Design der FH JOANNEUM und der Kunstuniversität Graz produziert. Die Lehrveranstaltung und das Projekt wurden konzeptionell, inhaltlich und technisch von Astrid Drechsler und Fabian Kühlein betreut. Die Musik stammt von Hannah Albrecht, Astrid Drechsler, Mahtab Jafarzadeh Miandehi, Francisco Sylla und Georg Popp. Tonmischung: Astrid Drechsler, Anna Semmelrath und Francisco Sylla.