© Seifert/Caritas

Zwei Jahre Ukraine-Krieg, Caritasdirektorin Tödtling-Musenbichler: „Hilfe ist auch weiterhin dringend notwendig“

Am kommenden Samstag jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum bereits zweiten Mal. „Ein Ende der Gefechte ist leider auch im zweiten Kriegswinter nicht in Sicht“, bilanziert die steirische Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler, die sich unlängst selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen konnte, nach zwei Jahren Krieg. Weiter andauernde Hilfe sei deswegen dringend notwendig. In der Steiermark sind Caritas-Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche weiterhin bei der Unterbringung sowie Betreuung von geflüchteten Ukrainer*innen und mit Angeboten zur Integration tätig.

Zwei Jahre sind es am kommenden Samstag, dem 24. Februar, dass sich die Ukraine durch den Angriff Russlands im Krieg befindet. Die Caritas Steiermark hilft seit Beginn des russischen Angriffs kriegsbetroffenen und vertriebenen Ukrainer*innen sowohl nach ihrer Ankunft in der Steiermark als auch vor Ort in der Ukraine und in benachbarten Aufnahmeländern wie Ungarn, Bulgarien und Rumänien.

Die steirische Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler konnte sich bei einer Reise in die Westukraine und Kiew Anfang Februar selbst ein Bild der derzeitigen Lage in der Ukraine machen: „Dieser Krieg hat seit seinem Beginn vor zwei Jahren das Leben von Millionen Menschen zerstört, Kinder wurden und werden weiterhin ihrer Zukunft beraubt.“ Allen Betroffenen, doch insbesondere den Kindern in und aus Kriegsregionen gelte es, trotz der Auseinandersetzungen eine Zukunft zu ermöglichen. „Leider ist kein Ende der Gefechte in Sicht“, bilanziert die Caritasdirektorin, weshalb weitere Hilfe für die Ukraine dringend notwendig sei. Gleichzeitig dankt sie für die Solidarität zahlreicher Einzelpersonen, durch deren Unterstützung und Spenden es der Caritas in den letzten beiden Jahren möglich war, zielgerichtet zu helfen. Die Solidarität aus Österreich gebe den Ukrainer*innen Kraft und Motivation zum Durchhalten, „das habe ich auf meiner Ukrainereise immer wieder von Menschen gehört“, so Tödtling-Musenbichler.

Hilfe für Geflüchtete dauert weiterhin an
In der Steiermark sind Caritas-Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche unter anderem bei der Unterbringung sowie Betreuung von geflüchteten Ukrainer*innen und mit Angeboten zur Integration tätig; Hilfestellungen, die auch weiterhin andauern. Ein Überblick von Februar 2023 bis Februar 2024 verdeutlicht das Ausmaß der geleisteten Hilfe:

Im Bereich der Versorgung wurden im Verlauf des Jahres rund 5.700 vertriebene Ukrainer*innen betreut, dabei wurden rund 46.000 Hausbesuche gemacht, insgesamt rund 61.000 Betreuungsstunden geleistet und über 210.000 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt. In Caritas-Unterkünften wurden 640 Personen versorgt. Dolmetscher*innen leisteten rund 3.000 Arbeitsstunden.

Im Rahmen der von der Caritas angebotenen Integrationsleistungen beteiligten sich 90 Personen an Workshops und Beratungen zur Arbeitsmarktintegration, 95 Geflüchtete nahmen außerdem die Bildungsbegleitung im Open Learning Center in Anspruch, das bildungsbenachteiligte Migrant*innen und Flüchtlinge auf ihrem Bildungsweg unterstützt. In den Patenschaftsprojekten der Caritas Steiermark wurden zudem 125 Personen beraten und bei der Ankunft in ihren neuen Alltag in Österreich begleitet.

Patenschaftsprojekte: Niederschwellige und effektive Hilfe
Diese Patenschaftsprojekte stellen eine Form der niederschwelligen und gleichzeitig effektiven Hilfe bei der Integration dar. Das Projekt „BeBuddy“ der Caritas Steiermark setzt sich dabei zum Ziel, Patenschaften zwischen Österreicher*innen und geflüchteten oder vertriebenen Menschen zu vermitteln. Die Begleitung im Rahmen der Patenschaft kann offen und nach den jeweiligen Bedürfnissen gestaltet werden. Möglich sind etwa Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten oder dem Erlernen der deutschen Sprache, gemeinsame Freizeitgestaltung, (kulturelle) Ausflüge oder das gemeinsame Erkunden der neuen (Wohn)-Umgebung.

Ort und Zeit der Treffen sind frei wählbar, wobei ein Ausmaß von etwa zwei Stunden pro Woche empfohlen wird. Bei der Vermittlung der Patenschaft werden persönliche Interessen sowie zeitliche Ressourcen beider Seiten berücksichtigt (Matching). Wurden passende „Matches“ gefunden, findet das erste Treffen in Begleitung der Caritas statt.

Bei Interesse stehen die Mitarbeiter*innen der Patenschaftsprojekte jederzeit für eine erste Kontaktaufnahme bereit: www.caritas-steiermark.at/bebuddy

 

Fotohinweis: Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler konnte sich bei einer Reise zu Partnerprojekten in der Ukraine Anfang Februar selbst ein Bild der Lage machen (© Seifert/Caritas)

Caritas-Spendenkonto:
Steiermärkische Sparkasse
IBAN: AT08 2081 5000 0169 1187
Kennwort: Kinder in Not