Wer bin ich – und wer will ich sein? Bin ich in der realen Welt der oder die gleiche wie in der virtuellen Welt? Fragen der eigenen Identität prägen die Entwicklungsphase der Jugendzeit; durch die Möglichkeiten der virtuellen Welt erhält die Entwicklung des eigenen Ich noch eine zusätzliche Dimension. All diese Fragen beschäftigen auch die Teilnehmer*innen am Jugend-Beschäftigungsprojekt tag.werk der Caritas. In der tag.werk.schau präsentierten die Jugendlichen am heutigen Abend vor Partnern, Sponsoren und Ehrengästen wie Bürgermeisterin Elke Kahr, Stadtrat Robert Krotzer, Nationalratsabgeordneter Verena Nussbaum, Generalsekretärin der Steiermärkischen Sparkasse Evelyn Bauer und Veronika Hojak vom AMS Graz-Ost Ergebnisse aus Workshops und zeigten ein Video rund um ihre Beschäftigung mit dem Thema Identitätsentwicklung. Der Medienpädagoge und Psychotherapeut Lukas Wagner beleuchtete in einem Impulsvortrag neue Formen der Jugendkultur in Zeiten der virtuellen Realität und gab Hinweise, wie Eltern und Begleitpersonen kulturelle Räume verstehen können, in die sie selbst wenig Einblick haben.
Caritas-Vizedirektorin Petra Prattes betonte, die Bedeutung der Erwerbsarbeit für Jugendliche sei heute einem Wertewandel unterworfen, in dem alternative oder virtuelle Formen der Identitätsentwicklung größeren Stellenwert erhalten. Orientierung und Begleitung, wie sie das tag.werk jungen Menschen anbietet, seien jedoch weiterhin von großer Bedeutung beim Einstieg in die Arbeitswelt: „Die Arbeit im tag.werk zeigt den Jugendlichen, dass sie gebraucht werden“, hielt Prattes fest. „Sie gibt ihnen einen Wert und eine Bedeutung, die in ihrer Lebenswelt Identität und Sinn stiften.“
Zum tag.werk: Das tag.werk steht bereits seit mehr als zwei Jahrzenten für nachhaltige Förderung und Unterstützung junger Menschen auf dem Weg in die Arbeitswelt. Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen finden hier niederschwellige Beschäftigungsangebote und sozialpädagogische Begleitung, um den Weg ins Arbeitsleben zu finden und Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Im laufenden Jahr haben bereits 68 Jugendliche einen vorübergehenden Arbeitsplatz gefunden, 31 von ihnen gelang der Schritt Richtung erstem Arbeitsmarkt, in eine Ausbildung oder eine weiterführende Maßnahme.