streetfootbALL austria ist ein Projekt der Caritas der Diözese Graz-Seckau, gefördert durch das Sportministerium, das auf Sport als Mittel zur Integration setzt. Am Donnerstag stattete Sportminister Werner Kogler dem Projekt in Graz einen Besuch ab.
Kernaufgabe von „streetfootbALL austria“ ist die gezielte Kooperation mit Organisationen, die mit Migrant*innen sowie mit Menschen im Entzug arbeiten. Deren Klient*innen werden dazu eingeladen, bei wöchentlichen Trainings und Turnieren teilzunehmen. Es wird aktuell an drei Standorten in Österreich realisiert (Graz, Wien, Salzburg), ein vierter ist bereits in Planung. Die ursprüngliche Erwartung von 50 Teilnehmer*innen wurde bereits übertroffen, aktuell trainieren an den drei Standorten 80 Personen.
Verfolgt wird der sozialinklusive Ansatz, mithilfe von Fußball benachteiligten Bevölkerungsgruppen eine Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe zu ermöglichen und Integration zu fördern. Menschen mit „schwerem Rucksack“ wird ein sportliches Betätigungsfeld geboten, in dem sie einerseits aus ihrem Alltagsleben aussteigen können und andererseits durch die im Sport erzielten Lerneffekte eine Verbesserung ihrer persönlichen Lebenssituation erreichen. Das Angebot gilt sowohl für Frauen als auch Männer. Großes Augenmerk wird auf die Einbindung von Frauen gelegt.
Dieses zugrundeliegende Potential unterstreicht Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler, dessen Ressort Fördergeber für das Projekt „streetfootbALL austria“ ist: „Sport hat das Potenzial, Menschen aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt zusammenzubringen. Beim Projekt streetfootbALL spürt man diesen Spirit besonders: Gemeinsam wird Fußball gespielt und Gemeinschaft gelebt. Denn Sport ist nicht nur für die körperliche Gesundheit wichtig, sondern auch für das Gefühl, dazuzugehören. Ich danke der Caritas für dieses wichtige Projekt, sowie allen Mithelfenden. Sie leisten mit diesem Projekt einen unschätzbaren Beitrag dazu, dass sich Menschen hier willkommen fühlen. Ich freue mich, dass wir hier unterstützend zur Seite stehen können“
Der soziale Gewinn für die Menschen und die Umsetzung der vielseitigen positiven Wirkungen vom Teamsport Fußball auf Randgruppen, konnten bereits in der langjährigen Erfahrung mit dem Projekt „Homeless World Cup Österreich“ erprobt werden, das seit 2003 überaus erfolgreich besteht. Nachdem für den Homeless World Cup aber jährlich nur je ein Frauenteam und ein Männerteam zusammengestellt wird, das regelmäßig trainiert und von den sozialen Angeboten rund um den Fußball profitiert, wurde der Bedarf an regelmäßigem Training in Kombination mit sozialpädagogischer Betreuung von einer viel größeren Gruppe an Interessent*innen sichtbar.
Vorrangiges Ziel ist es, benachteiligten Bevölkerungsgruppen über den Teamsport Fußball einen Schritt aus dem gesellschaftlichen Abseits zu ermöglichen. Die Caritas hilft den Partnerorganisationen, ein Fußballprojekt in deren Region aufzubauen und langfristig zu etablieren.
Dieses Ziel bestärkt auch Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler: „Mitspielen, eine Rolle spielen, am Ball bleiben – allein unsere Sprache verrät, welche Möglichkeiten im Sport liegen. streetfootbALL Austria setzt auf diese Möglichkeiten, um Menschen in die Mitte zu holen, die gesellschaftlich am Rande stehen. Sport spielt sich im Hier und Jetzt ab. Das ist die große Chance, die streetfootbALL Austria nutzen möchte: Dass sich Menschen, die eine schwierige Lebensgeschichte haben, mit Erfahrung von Sucht oder Migration, im Hier und Jetzt neu und anders erleben. Diese Erfahrung soll sie stärken und sie dabei unterstützen, ein neues Selbstverständnis zu entwickeln. So soll der Weg in die Mitte der Gesellschaft gelingen. Denn als Caritas ist es uns immer wichtig, den Menschen akut in Notlagen zu helfen, sie aber auch zu befähigen: die Menschen in ihren eigenen Talenten und Fähigkeiten zu bestärken, damit sie ihr Leben langfristig selbst wieder in den Griff bekommen.“
Dank spricht Tödtling-Musenbichler Vizekanzler Werner Kogler und seinem Ressort aus: „Herzlichen Dank für die bisherige Starthilfe, lieber Werner Kogler, in Ihrer Funktion als Sportminister – und gleich dazu meine Bitte um weitere Unterstützung im Sinne der Menschen, die mit streetfootbALL aufs Spielfeld des Lebens in der Gesellschaft zurückkehren werden.“
Eingeladen zur Teilnahme an „streetfootbALL austria“ sind Organisationen, Initiativen und Projekte im sozialen Bereich, die Hilfe und Unterstützung für folgende Personengruppen ab 16 Jahren bieten:
- Flüchtlinge
- Personen aus dem Alkohol- oder Drogenentzug
- Obdachlose
- Verkäufer*innen von Straßenzeitungen
Veranstaltungshinweis: Am 30. Oktober 2022 findet das streetfootbALL austria Festival (Turnier) im Raiffeisen Sportpark in Graz statt.
Weitere Informationen zum Projekt „streetfootbALL austria“ der Caritas Steiermark finden sich unter diesem Link.