Um Risiken beim Drogenkonsum zu reduzieren, können Konsumenten nun im Rahmen des Drug-Checking Angebots „Triptalks“ im Caritas Kontaktladen ihre Substanzen kostenlos und anonym prüfen lassen. In Zusammenarbeit mit der Universität Graz werden die eingereichten Proben wissenschaftlich auf Inhaltsstoffe und Reinheit überprüft. „Nur wer über die Zusammensetzung informiert ist, kann eine möglichst sichere Dosierung und eine möglichst sichere Konsumform wählen – oder gegebenenfalls verzichten, wenn es zu gefährlich wird“, betonte Harald Ploder, Leiter Caritas Kontaktladen und Streetwork im Drogenbereich am Montag bei der Präsentation von „Triptalks“ in Graz.
Warnung, Monitoring und Kontaktmöglichkeit
Das Angebot wird vom Gesundheitsfonds Steiermark finanziert und von der Stadt Graz unterstützt. „Drug Checking hilft dabei, vor besonders schädlichen Präparaten zu warnen. Vor allem aber ist sie eine niederschwellige Kontaktmöglichkeit und damit auch ein möglicher erster Schritt im Weg aus der Sucht“, betonte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer ergänzte: „Zugleich ist das Angebot von Drug Checking ein wichtiges Monitoring-Instrument, um vor besonders gefährlichen Substanzen warnen zu können.“
Erkennen von Trends und wissenschaftliche Analyse
Martin Schmid, pharmazeutischer Chemiker und wissenschaftlicher Begleiter des Projekts erklärt: „Durch die chemische Untersuchung von Drogen auf ihre Inhaltsstoffe und deren Reinheitsgehalte können neue Trends rechtzeitig erkannt werden. Neue Psychoaktive Substanzen sind leicht über das Internet erhältlich und scheinen harmlos. Über Wirkung und Nebenwirkungen ist bislang nur wenig bekannt. Mein Forschungsgebiet richtet sich genau auf die Identifizierung dieser Stoffe aus, was für das Projekt neben der Analytik klassischer Drogen bedeutsam sein wird.“
Sicherheit und umfassende Beratung
Harald Ploder, Leiter Kontaktladen und Streetwork im Drogenbereich der Caritas, betont: „Unser Drug Checking Angebot richtet sich an alle Menschen, die illegalisierte Substanzen konsumieren – unabhängig davon, wie häufig oder wie intensiv. Informationen zur Dosierung und etwaigen Verunreinigungen von psychoaktiven Substanzen sind enorm wichtig, um mögliche Risiken zu minimieren. Werden bei den chemischen Analysen besonders gefährliche Substanzen gefunden, veröffentlichen wir dazu entsprechende Warnungen, um auch andere potentielle Gebrauchende zu informieren und zu schützen. Unser Drug Checking Angebot geht Hand in Hand mit einer umfassenden Beratungsmöglichkeit.
Wie funktioniert Drug-Checking über das Projekt „Triptalks“ in Graz?
Die Konsument*innen können Proben im Caritas Kontaktladen anonym abgeben. Danach kommen die Proben zur Untersuchungsstelle an der Uni Graz zur Analyse. Die Konsument*innen erhalten nach der Analyse anonym das Ergebnis (wieder über den Caritas-Kontaktladen).
Nähere Informationen:
https://triptalks.at/
Foto (honorarfrei, credit: Caritas)
Präsentation des Angebots mit Harald Ploder, Leiter Caritas Kontaktladen, Gesundheitsstadtrat Krotzer, Gesundheits-Landesrätin Bogner-Strauss, Prof. Martin Schmid