Hoffnung auf Normalität, und dann doch ein Jahr der Krisen: In ihrem Wirkungsbericht blickt die Caritas Steiermark auf ein herausforderndes Jahr 2021 zurück, von der Hilfe für die Erdbebenopfer in Kroatien zu Jahresbeginn bis zur Gesundheitskrise mit ihren Phasen der Lockdowns und vielfachen Folgen im Inland. „Für uns in der Caritas Steiermark gab es dabei immer die feste Überzeugung: wir wollen da sein für die Menschen, die unsere Hilfe brauchen“, betonte Caritasdirektor Herbert Beiglböck bei der Präsentation am Freitag im Minoritensaal in Graz.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sehr oft bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gearbeitet, um unter wechselnden Rahmenbedingungen und in sich laufend verändernden Situationen die jeweils nötige und mögliche Hilfe anzubieten“, hielt der Caritasdirektor in der letzten Präsentation seiner Amtszeit fest. Vizedirektorin Nora Tödtling-Musenbichler, die Beiglböck im Juli als Direktorin nachfolgen wird, dankte dem amtierenden Caritaschef: „Die Caritas ist unter Deiner Leitung digitaler, regionaler und weiblicher geworden.“
Persönliche Geschichten zeigen Wege der Hilfe
Der digitale Wirkungsbericht stellt in fünf beispielhaften Geschichten die Hilfe und Tätigkeit der Caritas dar. Etwa Zlatko, der nach langer Arbeitslosigkeit nun in einem Beschäftigungsprojekt tätig ist. Voller Optimismus berichtet er, wie er beginnt, sein Leben zu stabilisieren. Die Pädagogin Azra erzählt aus ihrem Alltag im Lerncafé, wo sie mit Kolleg*innen Kinder beim Lernen betreut und begleitet, die zu Hause wenig Unterstützung bekommen. Rupert, der mit Freude Harmonika spielt, hat nach persönlichen Schicksalsschlägen und Wohnungslosigkeit vorübergehend in der Arche 38 ein Zuhause gefunden und konnte mittlerweile wieder eine eigene Wohnung beziehen. Heimo packt als Freiwilliger bei der Lebensmittelsammlung an; die Ausgabe an Bedürftige ist ein Herzstück der Caritashilfe für Menschen in Not.
Knapp 2.200 Mitarbeitende und 1.902 Ehrenamtliche
Um diese vielfältige Hilfe zu realisieren, waren 2021 knapp 2.200 angestellte Mitarbeiter*innen beschäftigt. 1.902 Frauen, Männer und Jugendliche engagierten sich im Verlauf des Jahres ehrenamtlich. Das Budget der Caritas Steiermark betrug 2021 rund 103,1 Millionen Euro. Dabei kamen mehr als 11,7 Millionen Euro aus Spenden (Sach- und Geldspenden), rund 73 Millionen waren Entgelte für Dienstleistungen. Dazu kamen Subventionen und Zuschüsse der öffentlichen Hand sowie kirchliche Beiträge in Gesamthöhe von rund 17 Millionen Euro.
Versorgung mit dem Lebensnotwendigen und Aufbau von Perspektiven
80.200 Essen wurden im Marienstüberl ausgegeben und 2.225 Patient*innen in der Marienambulanz versorgt. 820 Männer, Frauen und Kinder fanden in einer der Notschlafstellen ein Dach über dem Kopf, Beratung und weiterführende Angebote. In den Beratungsstellen zur Existenzsicherung unterstützten die Mitarbeiter*innen insgesamt 4.490 Haushalte mit Beratung und langfristiger Begleitung darin, ihr Leben wieder selbstständig ins Lot zu bringen. Ziel ist dabei jeweils, gemeinsam wieder Perspektiven für die Menschen zu entwickeln.
Der Wirkungsbericht 2021 der Caritas Steiermark ist hier zu finden: