Zusammenhalt stärken als Auftrag an die Caritas

Die Caritas hat am Freitag zum fünften Mal das Solidaritätsbarometer für die Steiermark präsentiert. Die Studie über sozialen Zusammenhalt erhebt erneut eine stark soziale Einstellung der Bevölkerung. Vizedirektorin Nora Tödtling-Musenbichler betonte die Verantwortung der Caritas dafür, Räume der Begegnung und des Austausches zu schaffen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Die Präsentation ist der offizielle Start der Caritas-Haussammlung, die in diesem Jahr unter dem Motto „Aufeinander zugehen“ steht. Dabei bitten mehr als 2.000 Freiwillige im ganzen Land um Spenden für Menschen in Not in der Steiermark. Im vergangenen Jahr wurden dabei rund 625.000 Euro gesammelt.

Menschen die Möglichkeit geben, Solidarität zu leben
Vizedirektorin Tödtling-Musenbichler sah mit der Studie eine wesentliche Erfahrung der Caritas bestätigt: „Viele Menschen sind bereit zu helfen – mit finanziellen Mitteln, aber auch im täglichen Tun.“ Beim Thema sozialer Zusammenhalt habe es jedoch „Einbrüche gegeben“, so Tödtling-Musenbichler: „Die Corona-Krise hat das Vertrauen vieler in die Politik und andere Entscheidungsträger, aber auch der Menschen untereinander erschüttert“. Sie sieht die  Hilfsorganisation der katholischen Kirche gefordert: „Die Menschen sehen die Verantwortung dafür, wie ausgeprägt der Zusammenhalt in der Gesellschaft ist, auch dezidiert bei der Caritas. Das ist ein ganz klarer Auftrag an uns: den Menschen, die sich engagieren wollen, Möglichkeiten zu geben, ihre Solidarität zu leben.“ Wichtig sei, dass sich alle zugehörig und wertgeschätzt fühlen könnten.

Begegnung suchen und Brücken bauen
„Mehr denn je geht es um Austausch und Begegnung“, hielt Kristina  Edlinger-Ploder fest, Vizepräsidentin der Caritas Österreich und Vorsitzende des Kuratoriums der Caritas Steiermark. „Die Haussammlung der Caritas verbindet Begegnung mit Hilfe. Das macht sie zu einer ganz besonderen Aktion.“ Neben offenkundiger Not gebe es auch immer verstecktes Leid: „Vieles bleibt unsichtbar, wenn wir nicht wie in der Haussammlung die Begegnung suchen. Die Sammlerinnen und Sammler, die von Haus zu Haus gehen, sind auch Brückenbauer, die Hilfe ermöglichen.“

Menschen wünschen sich stärkeren Zusammenhalt
Der Grazer Soziologe Florian Brugger hat das Solidaritätsbarometer mit der Caritas Steiermark entwickelt und erhebt seit fünf Jahren über eine jährliche Umfrage die Einstellung der Menschen in der Steiermark zu Themen wie Spendenbereitschaft und ehrenamtliche Tätigkeit. Zusätzliche Fragen widmeten sich in der aktuellen Umfrage dem Thema Sozialer Zusammenhalt. Die Mehrheit der Befragten gab an, der gesellschaftliche Zusammenhalt habe in den vergangenen Jahren abgenommen, sie wünschten sich jedoch ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen in der Steiermark.

Informationen zur Haussammlung und die Caritas-Hilfe finden Sie hier:

https://www.caritas-steiermark.at/haussammlung

Bild (honorarfrei, credit: Caritas) Caritas-Kuratoriumsvorsitzende Edlinger-Ploder, Studienautor Brugger und Caritas-Vizedirektorin Tödtling-Musenbilchler (v.links)