Beim Pressegespräche am 27. Juli im Caritas-Paulinum wiesen Caritasdirektor Herbert Beiglböck, Auslandshilfe-Leiterin Brigitte Kroutil-Krenn, Unternehmer Alois Gölles und Ernest Theussl von der Katholischen Männerbewegung auf die dramatische Hungersituation weltweit hin.
Erstmals seit Jahren steigt die Zahl der Hungernden weltweit wieder, alle 13 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Hunger. Mit Nahrung für Kinder, Schulungen im nachhaltigen Ackerbau, landwirtschaftlichen Geräten und vielem mehr setzt die Caritas Steiermark in Burundi und im Südsudan einen Kreislauf der Hilfe in Gang. Hilfe zur nachhaltigen Selbsthilfe steht dabei im Fokus. Gemeinsam mit Unternehmer Alois Gölles geht man dabei auch innovative Wege. Das Glockenläuten gegen Hunger am 30. Juli 2021 um 15 Uhr ist ein Aufruf, dass jede*r Steirer*in helfen kann.
„So viel Ungleichheit, wie wir derzeit erleben, hält die Welt nicht aus“, betont Caritasdirektor Herbert Beiglböck und ergänzt: „Jeder und jede einzelne kann dazu beitragen, dass Brücken entstehen zwischen arm und reich, hungrig und satt. Dazu braucht es Menschen mit Initiative und Ideen.“
„Der Unternehmergeist der Menschen vor Ort hat mich beeindruckt. So bin ich auf die Idee des Jungunternehmer*innen-Fonds gekommen“, beschreibt Destillateur und Essigproduzent Alois Gölles seine Motivation.
„Über 70 Prozent der Hungernden weltweit sind Kleinbauernfamilien. Das ist paradox, aber genau hier können wir als Caritas ansetzen: Durch Schulungen über nachhaltige Anbaumethoden, samenfestes Saatgut und landwirtschaftliche Geräte unterstützen wir die Menschen vor Ort. So sollen sie ihre Erträge steigern und sich langfristig selbst versorgen können“, erzählt Brigitte Kroutil-Krenn, Leiterin der Auslandshilfe.
Glockenläuten gegen Hunger am 30. Juli
Am Freitag, den 30. Juli werden um 15 Uhr österreichweit in den Pfarrgemeinden die Kirchenglocken statt einer Minute fünf Minuten lang läuten. Diese Aktion von Caritas und österreichischer Bischofskonferenz setzt bereits zum vierten Mal ein starkes Zeichen gegen Hunger. Erstmals schließt sich die Stadt Graz der Aktion an: Die „Liesl“ am Schloßberg, die drittgrößte Glocke der Steiermark, wird ebenfalls läuten.
Bischof Wilhelm Krautwaschl: „Jeder Glockenschlag ist ein Zeichen dafür, dass noch immer Millionen Menschen auf der Welt hungern müssen. Ja sogar in unserem wohlhabenden Land gibt es Menschen, für die eine gute Ernährung nicht finanzierbar ist. Derzeit stürzen Umweltkatastrophen Menschen unerwartet in Not. Wo Not ist, ist auch Hunger. Das Glockenläuten gegen den Hunger ist eine gute Möglichkeit, zu schauen, wo man selbst helfen kann.“
Bürgermeister Siegfried Nagl: „Die Vereinten Nationen haben ‚Kein Hunger‘ an die zweite Stelle ihrer 17 Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Ein Leben ohne Hunger ist ein Menschenrecht. Daher schließt sich die Menschenrechtsstadt Graz gerne dieser Aktion an und lässt die ‚Liesl‘ am Schloßberg für Solidarität läuten.“