„Für mich bist Du eine Heldin!“ - Samstag vor Muttertag: Tag der Herkunftsmütter

 „Durch deine mutige Entscheidung konnten wir endlich eine Familie werden!“ – „Du hast einem großartigen Menschen das Leben geschenkt“ – „Ich hoffe so sehr, dass es Dir gut geht – für mich bist Du eine Heldin“: Berührende Worte sind es, die Adoptivmütter auf Postkarten an die leiblichen Mütter ihrer Adoptivkinder geschickt haben. Zum „Tag der Herkunftsmütter“ sind die Grüße nun auf der Website der Kontaktstelle Anonyme Geburt/Babyklappe der Caritas Steiermark zu sehen. Das Team der Kontaktstelle will damit auf den „Tag der Herkunftsmütter“ am Tag vor Muttertag aufmerksam machen. „Es braucht diesen Tag der Herkunftsmütter, um die Situation von Frauen, die ihre Kinder freigeben oder anonym zur Welt bringen, sichtbar zu machen“, erklärt Christa Pletz von der Kontaktstelle.

„Es ist wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sie ihre Entscheidung aus Verantwortung und Liebe zum Kind heraus getroffen haben. Es braucht viel Mut, diesen Schritt zu wagen, um für das Kind ein gutes Leben zu ermöglichen“, weiß Pletz. In der Gesellschaft sind die Frauen, die eine solche Entscheidung treffen, aber nicht sichtbar. Oft ziehen sie sich zurück, verheimlichen das Erlebte, bleiben allein. Meist handelt es sich um verdrängte, verheimlichte Schwangerschaften. Ausschlagend sind vielfältige Probleme, die von Überlastung, Krankheit, einer schwierigen Lebenssituation, mangelnder Unterstützung bis zu Gewalterfahrungen reichen.

Daher wollen Pletz und ihr Team auf die Situation dieser Frauen aufmerksam machen und dazu beitragen, Verständnis für ihre Entscheidung und ihre Bedürfnisse zu wecken. Sie bieten auch Austauschtreffen für Herkunftsmütter an. In der Kontaktstelle Anonyme Geburt können sich Frauen in besonderen Notsituationen über die Möglichkeit einer anonymen Geburt informieren. SozialarbeiterInnen beraten und begleiten die Frauen. Seit 2001 gab es 147 anonyme Geburten in der Steiermark und vier Kinder wurden an der Babyklappe übergeben. Die anonymen Mütter kommen aus allen Schichten, sind im Schnitt 25 Jahre alt und mehr als 65 Prozent von ihnen haben bereits Kinder. Der „Tag der Herkunftsmütter“ wurde 1990 von einer Gruppe betroffener Mütter in Seattle ins Leben gerufen und wird seitdem am Tag vor Muttertag begangen.

 

Postkarten an die Herkunftsmütter:

https://www.caritas-steiermark.at/kontaktstelle-anonyme-geburt/tag-der-herkunftsmuetter/

 

Rückfragen:

Dr.in Christa Pletz
Kontaktstelle Anonyme Geburt/Babyklappe
Grabenstraße 39
8010 Graz
Christa.pletz(at)caritas-steiermark.at
0676-88015-480
0316-8015-405