Caritas präsentiert Solidaritätsbarometer: Jeder dritte engagiert sich ehrenamtlich

Die Caritas hat am Aschermittwoch, 26. 02. 2020, zum dritten Mal das Solidaritätsbarometer für die Steiermark präsentiert. Die Studie über sozialen Zusammenhalt erbrachte erneut eine stark soziale Einstellung der Bevölkerung. Studienautor Florian Brugger beleuchtete vor allem die hohe Bereitschaft der Menschen zum Ehrenamt: Jeder dritte gab in der Umfrage an, in der Freizeit unentgeltlich für einen Verein oder eine Organisation zu arbeiten. Die Präsentation ist der offizielle Start der Caritas-Haussammlung, bei der Freiwillige unter dem Motto „Begegnung hilft!“ um Spenden für Menschen in Not in der Steiermark bitten.

Soziales Breitband-Antibiotikum

Caritasdirektor Herbert Beiglböck unterstrich die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Die Haussammler und Haussammlerinnen der Caritas, die bis Karfreitag steiermarkweit unterwegs sind, um Spenden für Menschen in Not zu sammeln, wirkten als „soziales Breitband-Antibiotikum.“ Sie trügen dazu bei, dass sich die Gruppen der Gesellschaft besser kennenlernten und stärkten den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft, hielt Beiglböck fest.

Haussammlung macht Solidargemeinschaft spürbar

Die Vorsitzende des Caritas-Kuratoriums Kristina Edlinger-Ploder verwies auf die große Summe von 740.000 Euro, die im vergangenen Jahr gesammelt für Nothilfe vor Ort gesammelt wurde: „Das ist ein starkes Zeichen für Nächstenliebe und Aufmerksamkeit und macht die Caritas als Solidargemeinschaft spürbar.“

Freude am Helfen als Motivation für Ehrenamt

Der Grazer Soziologe Florian Brugger hob die Motive hervor: „Anderen helfen zu können, Freude an der Tätigkeit und der Gemeinschaftssinn sind wesentliche Gründe für ehrenamtliche Tätigkeiten.“ Ehrenamtliche fühlten sich in den Organisationen, in denen sie tätig sind, in hohem Maß gut unterstützt und erfahren Wertschätzung von Seiten der KollegInnen.“ Jedoch fühlten sich auch 20 Prozent der Ehrenamtlichen gestresst oder ausgenutzt. Ausschlaggebend für eine Tätigkeit in einer bestimmten Organisation sei der persönliche Kontakt.

Armut schwächt – Beziehung stärkt

Der Salzburger Armutsforscher Helmut P. Gaisberger beleuchtete in einem Impulsreferat Kernerfahrungen von Armut in wohlhabenden Gesellschaften: „Armut schwächt und engt den eigenen Spielraum ein“. Ein wesentlicher Ansatzpunkt sei daher Stärkung: Dies bedeute für betroffene Menschen einen Zugewinn an Autonomie, die Sicherung der Menschenwürde und die Ausdehnung der eigenen Spielräume. „Die Caritas macht in diesem Sinne sozialethisch bedeutsame Arbeit, indem sie Beziehung zu den KlientInnen herstellt und Vertrauen aufbaut“, unterstrich der Armutsforscher.

⇒ Weitere Informationen finden Sie in der Pressemappe weiter unten zum Download sowie auf www.caritas-steiermark.at/solidaritaetsbarometer bzw. www.caritas-steiermark.at/haussammlung

Download