"Niemand soll in Graz und der Steiermark bei Kälte im Freien bleiben müssen“ – mit diesem gemeinsamen Ziel haben Soziallandesrätin Doris Kampus, Sozialstadtrat Kurt Hohensinner, Nora Tödtling-Musenbichler, Koordinatorin der VinziWerke und Caritasdirektor Herbert Beiglböck in der Winternotschlafstelle der Caritas am Mittwoch, dem 13. November, die Maßnahmen und Projekte der Winternothilfe vorgestellt. Die Angebote reichen von Zusatzbetten und regionalen Notunterkünften über eine gemeinsame Datenbank bis hin zur Winternotschlafstelle, dem Kältetelefon für Graz und der neuen Unterbringung der Caritas für obdachlose Menschen mit Tieren.
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Landesrätin Kampus betonte, Wohnungslosigkeit betreffe keine bestimmte Bevölkerungsschicht: „Es kann oft ganz schnell gehen und man findet sich in einer Situation, die man nie für möglich gehalten hätte.“ Das Land setze verstärkt auf präventive Maßnahmen wie Schuldnerberatung, Wohnungssicherung und regionale Angebote, um rasche Hilfe vor Ort zu ermöglichen: „Wir werden uns mit Obdachlosigkeit nicht abfinden“.
Engmaschiges soziales Netz
Sozialstadtrat Kurt Hohensinner verwies auf ein engmaschiges Netz der Nothilfe in Graz mit aktuell 429 Zusatzbetten im Winter und einer gemeinsamen Datenbank, die eine gute Steuerung ermögliche, „damit jeder, der es braucht, ein Bett für die Nacht bekommt“. Der Stadtrat sieht das Kältetelefon, das gemeinsam mit der Caritas eingerichtet wurde, auch als Möglichkeit für die GrazerInnen, Mitverantwortung zu übernehmen, indem jeder einzelne Notlagen wahrnehmen und dagegen aktiv werden könne.
Schulung in Aufmerksamkeit für alle
„Das Kältetelefon ist eine Schulung in Aufmerksamkeit für alle“, hielt auch Caritasdirektor Beiglböck fest. „Wir bitten die Menschen, gemeinsam mit uns gut hinzuschauen und auch versteckte Probleme wahrzunehmen.“ Beiglböck richtete an die Politik den Appell, „den starken Sozialstaat und seine Leistungen in der Armutsprävention in der politischen Debatte zu würdigen“. Der Caritasdirektor stellte als neues Angebot das Projekt „Arche 38 Mensch und Tier“ vor, wo künftig obdachlose Menschen auch mit Tieren untergebracht werden können.
Keine Zeit zu verlieren
„In der Nothilfe gilt es, keine Zeit zu verlieren“, betonte Nora Tödtling-Musenbichler. Die VinziWerke setzten daher auf niederschwellige, unbürokratische Angebote, denn „für die Menschen ist es schwer genug, Hilfe anzunehmen“. In einem zweiten Schritt seien Beratung und Begleitung nötig, um den Menschen einen Weg aus der akuten Notsituation zu ermöglichen. Sowohl Tödtling-Musenbichler und Beiglböck von den Sozialorganisationen als auch Kampus und Hohensinner von politischer Seite würdigten den Einsatz von vielen Freiwilligen, die in der Steiermark ehrenamtlich Hilfe leisteten und die professionellen Teams unterstützen.
Die Zusatzangebote der Caritas- Winternothilfe – Kältetelefon und Winternotschlafstelle sowie Arche 38 Mensch und Tier nehmen mit Freitag, 15. November, ihre Tätigkeit auf.