Unter dem Motto „Hilfe ist größer als Hunger“ ruft die Caritas zu Spenden für Menschen auf, die an den Folgen von Hunger leiden. Caritasdirektor Herbert Beiglböck unterstrich bei einer Pressekonferenz in Graz am Donnerstag, dem 25. Juli, die Verantwortung der wohlhabenden Länder und die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, mangelnden Lebensperspektiven und Flucht: „Es ist unser Job, den Menschen vor Ort Zukunft und eine Perspektive zu geben“, betonte Beiglböck.
Foto: Caritas-Länderreferentin Südsudan Elisabeth Hartl, KMB-Vorstand Ernest Theussl, Caritasdirektor Herbert Beiglböck sowie Essigproduzent Alois Gölles und Brigitte Kroutil-Krenn, Leiterin der Caritas Auslandshilfe
Laute Glocken gegen stillen Skandal
Um auf den Hunger in der Welt aufmerksam zu machen, werden morgen, am Freitag dem 25. Juli, um 15 Uhr österreichweit die Glocken fünf Minuten lang läuten. „Wir werden laut sein, denn Hunger ist ein stiller Skandal. Als Christen sind wir in einer globalen Welt gefordert, dafür zu sorgen, dass alle Menschen genug zum Leben haben“, unterstrich der Caritasdirektor. „Die Caritas ist dabei ein kleines, aber wichtiges Rädchen.“ Ernest Theussl, Vorstand der Katholischen Männerbewegung Österreichs, die traditionell die Kampagne unterstützt, betonte: „Wir teilen das Ideal der Caritas und möchten Stimmung für die Hilfsbereitschaft machen.“
„Armut, die weh tut“
Brigitte Kroutil-Krenn, Leiterin der Auslandshilfe der Caritas Steiermark, berichtete von ihrer Reise nach Burundi: „Es ist augenfällig von dem Moment an, wo man aus dem Flugzeug kommt“, schilderte sie: „Es herrscht eine Armut, die innerlich weh tut. Man sieht Kinder mit Hungerbäuchen, die Menschen sind apathisch, es herrscht eine gedrückte Stimmung“. Die Caritas unterstützt mit lokalen Partnern Waisenhäuser, Schulen und nachhaltige Landwirtschaftsprojekte.
Einfache Methoden nachhaltiger Bewirtschaftung
Auch im Südsudan kann die Caritas über Spenden aus der Steiermark vor allem Frauen und Familien darin unterstützen, ihre Lebensgrundlagen selbstständig zu erwirtschaften. „Wir schulen die Frauen, die dort hauptsächlich die Landwirtschaft betreiben, um ihren Ertrag zu steigern,“ erklärte Länderreferentin Elisabeth Hartl. Es gehe um einfache, effiziente neue Methoden und auch um Wissen, das durch die lange Kriegssituation, Flucht und Vertreibung verloren gegangen sei.
Verlässlicher Partner
Der Essig- und Schnapsproduzent Alois Gölles, der die Projekte der Caritas seit Jahren unterstützt, erklärte: „Wenn man ein bisschen Empathie hat, sieht man, dass es überall Armut gibt“. Das sehe er als Verpflichtung, selbst zu helfen. „Die Caritas ist für uns ein verlässlicher Partner, der dafür sorgt, dass die Hilfe vor Ort sinnvoll ankommt“. Von jeder verkauften Flasche „Weisser Balsamessig“ geht ein Euro an Caritas-Projekte. Das waren im vergangenen Jahr 50.000 Euro. „Wir erwarten, dass das auch in diesem Jahr diese Höhe erreicht“, hielt Gölles fest.