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Auf zum Homeless World Cup nach Cardiff: Österreich stellt erstmals Frauenteam

Österreich wird bei der 17. sozialen Straßenfußball-WM in der walisischen Hauptstadt vom 27. Juli bis zum 3. August neben einem Herrenteam auch erstmals von einer Frauen-Nationalmannschaft vertreten.

„Ich freue mich sehr auf das Turnier und wir werden unser Bestes geben!“ Helia Hirzai ist eine von acht Spielerinnen, die als erstes Frauenteam Österreich beim Homeless World Cup 2019 in Cardiff vertreten. “Es geht nicht allein ums Gewinnen“, sagte Caritaspräsident Michael Landau bei der Präsentation der Teams am Donnerstag, dem 11. Juli, im A&O Hotel Wien. „Jeder, der nach Cardiff fährt, hat schon einen entscheidenden Treffer erzielt“. Der Homeless World Cup (HWC), die Weltmeisterschaft von Menschen am Rand der Gesellschaft, wird von 27. Juli bis 3. August in Cardiff bereits zum 17. Mal ausgetragen. „Hier bekommen Menschen Applaus, die sonst am Rande stehen“, betonte Landau. „Der Homeless World Cup bringt die soziale Seite des Fußballs ins Spiel“.

Mit dem Fußball in die Mitte der Gesellschaft

Die Teams setzen sich aus Menschen zusammen, die über soziale Projekte zum Fußball kommen. Menschen mit einer Suchtproblematik, Obdachlose und Flüchtlinge, denen sonst in der Gesellschaft wenig Anerkennung entgegenschlägt, sollen über den Sport in ihrem Weg zurück in die Gesellschaft unterstützt werden. In Österreich koordiniert traditionell die Caritas Steiermark den Homeless World Cup und arbeitet dabei mit Partnern wie der Gruft in Wien, Mädchenzentrum Klagenfurt und dem Sport-Integrationsprogramm SIQ+ in der Steiermark zusammen.

"Starker Fokus auf Team-Building"

Frauentrainerin Emily Cancienne lobte: „Das Team ist hoch motiviert und es ist eine große Ehre für die Spielerinnen, für Österreich nach Cardiff zu fahren“. Gilbert Prilasnig, der seit 2004 die Herrenmannschaften trainiert, unterstrich das starke Gewicht auf Team-Building im Training: „Die Spieler sind sehr unterschiedlich, aber sie sind gut zusammengewachsen“. Auch Herbert Varga, der über die Wiener Obdachloseneinrichtung Gruft zum HWC kam, berichtete: „Die Trainings sind gut gelaufen, und ich bin sehr froh über diese Chance, an der Weltmeisterschaft teilzunehmen“.

Unterstützung aus Sport und Wirtschaft

Reinhard Herovits, Vorstand der Bundesliga, die das soziale Sportprojekt seit Jahren unterstützt, betonte: „Sport verbindet Menschen. Der Homeless World Cup ermöglicht soziale Inklusion und ist das beste Beispiel, wie der Sport mithelfen kann, dass Menschen den Weg zurück ins gesellschaftliche Leben finden.“ Als Hauptsponsor des Projekts erklärte Manfred Gaulhofer von der Gaulhofer Familien-Privatstiftung: „Es geht darum, Gutes zu tun statt Böses zu sagen. Die Welt verändert sich nur zum Besseren, wenn wir die Würde und Einzigartigkeit auch der vermeintlich Leistungsschwächeren anerkennen.“

"Hürden überwinden"

Philipp Bodzenta, Unternehmenssprecher des Sponsors Coca-Cola Österreich, hielt fest: „Sport begeistert und verbindet die Menschen, und er macht es möglich, auch große Hürden zu überwinden“. Phillip Winter von a&o hotels unterstrich: „Als Hauptsponsor des ersten österreichischen Frauenteams freuen wir uns, einen Teil  zu einer Gesellschaft beizutragen, in der Teamgeist zählt und in der jeder Mensch auf seiner Position etwas bewegen kann“.

Eine österreichische Erfolgsstory

Der Homeless World Cup wurde von dem Grazer Harald Peter Schmied und dem Schotten Mel Young entwickelt und im Jahr 2003 im Programm von „Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas“ erstmals ausgetragen. Seitdem findet die Weltmeisterschaft von Menschen am Rande der Gesellschaft jährlich statt, mehr als 70 Nationen haben bereits teilgenommen. Drei Viertel der ehemaligen Spieler geben an, dass sich ihr Leben durch die Teilnahme nachhaltig verbessert hat.

Fotos:

(© Caritas, Download weiter unten möglich)

⇒ Trainerin Emily Cancienne, Spielerin Saleha Kashfi, Caritaspräsident Michael Landau, Spielerin Helia Mirzaei

⇒ Trainer Gilbert Prilasnig und Caritasdirektor Michael Landau

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