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3.265 Nächtigungen in der Winternotschlafstelle, 160 Meldungen ans Kältetelefon & 50 Freiwillige

Die Caritas zieht Bilanz über die Winternothilfe für Obdachlose in Graz und blickt dabei auf eine Wintersaison mit einigen Neuerungen zurück. „Insgesamt 50 Freiwillige haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir Menschen erreichen konnten, die sonst draußen in der Kälte geblieben wären“, erklären Stefan Bottler-Hofer und Jakob Url vom Caritas-Team.

Der neue Standort der Winter-Notschlafstelle für die kalten Monate am Gelände der Pfarre St. Lukas hat sich bewährt: „Die Räumlichkeiten sind gut geeignet, die Menschen finden uns und das Miteinander in der Nachbarschaft war problemlos.“ Das Kältetelefon war täglich von 1. Dezember bis 31. März aktiv. Dazu waren, angeleitet von MitarbeiterInnen der Caritas, 38 freiwillige Caritas-HelferInnen und Freiwillige des Malteser Hilfsdienstes insgesamt mehr als 2.200 Stunden im Einsatz.

Niemand soll im Freien übernachten

Ziel der Winternothilfe der Caritas, die von Land Steiermark und Stadt Graz unterstützt wird, ist, dass möglichst niemand in der Kälte im Freien übernachten muss. Dazu halfen die Freiwilligen mit, die am Kältetelefon Anrufe entgegennahmen und Hilfe zu den Menschen im Freien brachten. 20 Obdachlose konnten sie in Notschlafstellen bringen. „Es gibt aber auch immer wieder Menschen, die nicht in eine Notschlafstelle kommen wollen“, berichtet Jakob Url vom Team der Winternothilfe. Ihnen bot das Caritas-Team warme Kleidung, Tee und Müsliriegel an. „Diese Hilfe wird auch angenommen“.

202 Menschen versorgt

Zwischen 15. November und 8. April hat die Caritas 202 Menschen in der Winternotschlafstelle versorgt, die insgesamt 3.265 Nächte im Warmen statt auf der Straße verbringen konnten. Die BesucherInnen setzten sich aus 169 Männern, 28 Frauen und fünf Kindern zusammen. Durchschnittlich blieben die hilfesuchenden Menschen 17 Nächte lang. „Vor allem bei Frauen und Kindern ist es aber gelungen, schnell eine weitere Versorgung zu organisieren“, erklärt Bottler-Hofer. Daher blieb die Auslastung des Bereichs, der für Frauen und Familien vorgesehen ist, mit 31 Prozent erfreulich niedrig. Der Männerschlafsaal war mit 73 Prozent deutlich höher ausgelastet.

Ganzjährige Obdachlosenhilfe

„Wir haben gesehen, dass die Versorgung gut angenommen wird und dass die Kapazitäten ausreichend sind“, resümieren Bottler-Hofer und Url. Der überwiegende Teil der Menschen, die Hilfe erfahren haben, kommt aus EU-Ländern, 20 Prozent der untergebrachten Menschen waren Österreicher. Die Caritas schließt die Winternothilfe mit 8. April ab. Obdachlosen Menschen stehen weiterhin die Notschlafstellen der Caritas in Graz und Leoben, der Mittagstisch und die Beratung im Marienstüberl sowie medizinische Grundversorgung in der Marienambulanz offen.