Schreckliche Gewaltverbrechen an Frauen zu Jahresbeginn haben die Diskussion um Täter mit Migrationshintergrund angefeuert. Caritasdirektor Herbert Beiglböck hat im Sonntagsblatt vom 27. Jänner einen Gastkommentar dazu verfasst, den Sie hier nachlesen können.
Wir müssen uns dem Faktum stellen, dass es Täter mit Migrationshintergrund gibt. Als Caritas sehen wir uns hier in einer besonderen Verantwortung. Wir betreuen viele Menschen aus anderen Kulturen, die oft stark patriarchal geprägt sind und die unsere Vorstellung von Gleichberechtigung der Geschlechter und von gewaltfreier Lösung von Problemen nicht teilen. In unseren Quartieren und Einrichtungen gibt es daher ganz klare Regeln für einen respektvollen Umgang miteinander. Gewalt hat in unserer Gesellschaft keinen Platz und kann durch nichts entschuldigt werden.
Es wäre aber auch falsch, so zu tun, als gebe es allein eine Tätergruppe und als wäre das Problem mit härteren Strafen gelöst. Wir müssen zugeben, dass wir alle in dieser Frage suchend sind. Wir sind gefordert, unsere Werte klar zu vermitteln – im täglichen Miteinander genauso wie in Kursen. Wir brauchen besseren Opferschutz und Präventionsangebote, mehr Aufmerksamkeit für Formen der Gewalt, Aufklärung und Beratung. Wichtig ist auch, ein gesellschaftliches Klima der Achtsamkeit und des Respektes zu fördern. Dazu trägt die Caritas zum Beispiel mit dem Projekt HEROES und der Beratungsstelle DIVAN bei.