Im Winter, wenn die Not, kein Dach über dem Kopf zu haben, besonders groß ist, schaffen das Kältetelefon und die Winternotschlafstelle zusätzlich Abhilfe für obdachlose Menschen. Bisher 1.200 Nächtigungen in der Winternotschlafstelle und 31 Ausfahrten des Kältetelefon-Teams zeigen deren Notwendigkeit auch in diesem Winter.
Im Winter wenden sich besonders viele Menschen an die Caritas: Ihnen fehlt es an Geld für die Heizung, für warme Kleidung, für die tägliche Mahlzeit. Manchen fehlt sogar ein Ort zum Schlafen. Jeden Winter schafft die Caritas Steiermark mit dem Kältetelefon und der Winternotschlafstelle deshalb ein zusätzliches Hilfs-Angebot für Menschen in Not.
Kältetelefon: Unbürokratische Hilfe
Das Kältetelefon der Caritas für Graz ist wieder seit dem 1. Dezember des vergangenen Jahres in Betrieb. Dank der Hilfe von 33 freiwilligen Mitarbeiterinnen und der Grazer Malteser konnte das Kältetelefon den ganzen Dezember hindurch besetzt werden und auch der Dienstplan für Jänner konnte mit Freiwilligen besetzt werden. Wer in Graz den Schlafplatz eines obdachlosen Menschen bemerkt und rasch und unkompliziert helfen möchte, kann noch bis Ende März 2019 unter der Nummer 0676 880 15 111 täglich von 19 bis 24 Uhr das Caritas-Kältetelefon für Graz anrufen.
Bis Anfang Jänner 2019 wurden von den ausschließlich freiwilligen MitarbeiterInnen des Kältetelefons nach Meldungen besorgter GrazerInnen bereits 31 Ausfahrten vorgenommen, dabei wurden 18 Personen angetroffen und fünf Personen konnten in Notschlafstellen vermittelt werden. An jene, die eine Unterkunft mit anderen Menschen trotz der Kälte ablehnen, wurden zehn Versorgungspakete mit einem Schlafsack, einer Decke, einer Jacke und warmem Tee ausgegeben.
"Ich lerne jeden Abend etwas Neues dazu"
„Mir ist es wichtig zu betonen, wie fein es ist, so viele interessante Menschen kennen zu lernen, um mit ihnen einen oder mehrere Einsatzabende verbringen zu können. Das trotz mancher Schwierigkeiten großartige Engagement für die Sache, sowie die Professionalität der Caritas-MitarbeiterInnen und ebenso vieler Freiwilliger ist für mich echt bewundernswert", so Melitta, eine der Freiwilligen des Kältetelefons. "Es ist wirklich erstaunlich, wie viele junge Leute und/oder am nächsten Tag arbeitende, oder weit weg wohnende Kolleginnen und Kollegen ihre Zeit und ihr bis dahin erworbenes Wissen zur Verfügung stellen. Ich lerne an jedem Abend Neues dazu."
1.200 Nächte in der Winternotschlafstelle
Ziel der Caritas ist es, dass im Winter niemand im Freien übernachten muss. Von November des Vorjahres bis zum April öffnet deshalb auch heuer wieder täglich von 18 Uhr bis 7.30 Uhr am ächsten Tag eine zusätzliche Winternotschlafstelle ihre Türen für bis zu 50 obdachlose Männer, Frauen und Kinder. In diesem Winter nahmen dieses Angebot bisher 92 Nächtigungsgäste in Anspruch, die so insgesamt 1.200 Nächte im Warmen verbringen konnten.