In Zusammenarbeit mit Pfarre und Stadtgemeinde präsentierte die Caritas heute, am 30. August 2018, im Feldbacher Pfarrhof ein Integrationskonzept für Feldbach und die Südoststeiermark. Herzstück ist eine neu geschaffene Integrations-Koordinationsstelle.
Mehr Miteinander und weniger Nebeneinander in Feldbach und in der Südoststeiermark ist das gemeinsame Ziel von Pfarre Feldbach, Stadt Feldbach und Caritas Steiermark. Im Rahmen eines Pressegespräches wurde deshalb heute von Pfarrer Friedrich Weingartmann, Bürgermeister Josef Ober, Gemeinderätin Andrea Descovich, Caritasdirektor Herbert Beiglböck, Caritas-Abteilungsleiterin Bettina Schifko und Caritas-Mitarbeiterin Anna Grigorian ein Integrationskonzept vorgestellt, das entwickelt wurde, um diesem Ziel einen großen Schritt näher zu kommen.
Nachhaltige Integration
Vor allem die großen Fluchtbewegungen im Jahr 2015 konnten in Feldbach aufgrund des Einsatzes vieler Freiwillliger, Vereine und Initiativen gut bewältigt werden. „Drei Jahre lang so intensiv ehrenamtlich zu arbeiten ist aber eine große Herausforderung“, erklärte dazu die Feldbacher Gemeinderätin Andrea Descovich. „Ich bin deshalb sehr froh, dass wir die Integrationsmaßnahmen in Feldbach jetzt gemeinsam mit Caritas auf professionelle und vor allem nachhaltige Beine stellen können.“
Integrations-Koordinationsstelle für Feldbach
Diese Professionalisierung soll vor allem mithilfe einer Koordinationsstelle gelingen, mit der Betroffene und bereits bestehenden Initiativen eine zentrale Anlaufstelle haben werden. Mit 1. September 2018 wird Caritas-Mitarbeiterin Anna Grigorian diese Stelle übernehmen, die bereits seit vier Jahren in der Flüchtlingsarbeit in Feldbach und in der Südoststeiermark aktiv ist. „Es handelt sich dabei vor allem um eine Aufbau- und eine Vernetzungsarbeit“, so Grigorian. „Wir werden unsere Ressourcen unter anderem dafür einsetzen, die gemeinsame Arbeit mit den Schulen, Kindergärten, Institutionen und Vereinen weiter zu entwickeln.“ Eine wichtige Rolle soll dabei weiterhin die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in Feldbach und im Bezirk spielen. So sind etwa alle dazu eingeladen sich bei einer Beiratssitzung der Plattform „Miteinander leben in Vielfalt – Schwerpunkt Kulturen“ am 24. September um 18 Uhr im Zentrum Feldbach miteinzubringen.
MigrantInnen aus 50 Nationen
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Konzeptes ist, dass mit den Integrationsmaßnahmen auch jene MigrantInnen angesprochen werden sollen, die schon vor der Flüchtlingskrise in die Region gekommen sind. „ In Feldbach leben MigrantInnen aus rund 50 Nationen. Es ist wichtig, ihnen Heimat zu vermitteln: durch Sprache, durch Arbeit, durch Kommunikation“, so Gemeinderätin Descovich. Und auch Caritasdirektor Herbert Beiglböck betonte, wie wichtig es sei, miteinander in Kontakt zu treten: „Wir können dann gut miteinander leben, wenn wir lernen mit der Pluralität an Identitäten umzugehen – ohne die eigene Identität aufzugeben.“ Ziel der neuen Koordinationsstelle sei es deshalb auch, die Menschen in der Region näher zusammenzubringen: „Wenn jemand in der Blasmusik mitspielt, ist er integriert.“ Pfarrer Friedrich Weingartmann fasste zusammen: „Unser großes Ziel ist ein friedliches Miteinander der Kulturen in Feldbach und in der Südoststeiermark.“
Arbeiten ohne Druck
Der Feldbacher Bürgermeister Josef Ober sprach von „einem guten Tag für Feldbach“ und zeigte sich optimistisch für den Erfolg des Projektes. Ober verwies darauf, dass es aktuell in Feldbach noch kein Problem – etwa in Sachen Kriminalität – gebe. „Wir wollen deshalb nicht warten, bis es nicht mehr geht, sondern schon jetzt und ohne Druck die richtigen Schritte für eine gute Integration setzen.“
Diözese unterstützt Koordinationsstelle
Großer Dank gebührt der Diözese Graz-Seckau, die im Rahmen ihres 800-jährigen Jubiläums die Grundfinanzierung der Koordinationsstelle in Höhe von 75.000 Euro übernimmt.
Foto (weiter unten zum Download):
© Caritas, von links: Caritasdirektor Herbert Beiglböck, Caritas-Abteilungsleiterin Bettina Schifko und Caritas-Mitarbeiterin Anna Grigorian, Gemeinderätin Andrea Descovich, Pfarrer Friedrich Weingartmann und Bürgermeister Josef Ober