Obdachlose Menschen, drogen- und alkoholabhängige Frauen und Männer suchen die Gegend rund um den Volksgarten täglich auf. Ihr Leben und Verhalten verunsichert und wirft Fragen auf. Auf dem Weg der Barmherzigkeit, organisiert von der Katholischen Stadtkirche Graz und der Caritas, wurden Antworten auf diese Fragen gesucht.
Spannende Fragen, überraschende Antworten
„Ist schwer-Suchtkranken noch zu helfen?“
MitarbeiterInnen der Walkabout Ambulanz am Mariahilferplatz berichteten von den Therapieschritten, Einspielungen von Interviews mit Klienten ließen deren Ringen um ein neues Leben spürbar werden.
„Warum tauscht ihr Spritzen aus?“
Die Teilnehmer staunten über den Umstand, dass im „Kontaktladen & Streetwork im Drogenbereich“ im vergangenen Jahr 600.000 Spritzensets getauscht wurden – aus Gesundheitsgründen.
„Haben Sie auch öfter Angst, Herr Polizist?“, ...
... fragten SchülerInnen der Caritas-Fachschule für wirtschaftliche Berufe BeamtInnen der Polizei. „Nein, aber Furcht schon, das macht konzentriert!“ Die TeilnehmerInnen staunten auch, dass im vergangenen Jahr im oft als „gefährlich“ bezeichneten Volksgarten kein einziger Überfall stattgefunden hatte.
„Wie leben obdachlose Menschen auf der Straße?“
Die StreetworkerInnen der Mobile Sozialarbeit der Stadt Graz erzählten von ihrer aufsuchenden Arbeit und den Begegnungen an versteckten Orten der Stadt.
„Warum prangen an der Außenseite der evangelischen Kreuzkirche riesige Graffiti, darunter eines mit der Heiligen Magdalena?“
Kirche zu leben, so Pfarrer Nitsche, bedeutet mit den Menschen zu leben und die sozialen Problematiken im Umfeld werden eben auch am Kirchengebäude sichtbar.
Vielfältiges Programm
Die BewohnerInnen der Lebenswelt der Barmherzigen Brüder in Kainbach begleiteten auf kreative und musikalische Weise den Weg. Mit überraschenden Aktionen gaben sie Antworten auf die gestellten Fragen und stellten einen Bezug zum Leben der TeilnehmerInnen her.
Bei der Spurensuche nach der Armut wurden die vielfältigen Arten von engagierten Helfen erfahren, die man moderne Formen der Werke der Barmherzigkeit nennen darf.