Sieben HaussammlerInnen aus Kraubath über ihre Motivation und schöne Erlebnisse beim Sammeln.
Die Abstände zwischen den Häusern werden schnell größer, wenn man sich in der kleinen Gemeinde im Bezirk Leoben vom Ortskern entfernt. Überall genießen freundlich grüßende Spaziergänger die für Ende Jänner ungewöhnlich warme Wintersonne. Eigentlich perfekte Bedingungen für die am 1. Februar beginnende Haussammlung, bei der bis zum Karfreitag am 30. März wieder 4000 Steirerinnen und
Steirer an Türen im ganzen Land klopfen und um Spenden für Menschen in Not in der Steiermark bitten.
Auch Theresia und Walter Herk-Pickl, Gerti Herk, Hildegard Hitter, Rosalia Wechselberger, Rosa Maria Wechselberger und Johanna Mayr werden heuer – wie auch schon viele Jahre davor – wieder mit dabei sein und in ihrer Kraubarther Nachbarschaft von Tür zu Tür gehen. Heute hat sich die Runde bei Kaffee und Kuchen am Hof der Familie Herk versammelt, um von ihren Erfahrungen als Haussammlerinnen
an den Türen der Menschen zu erzählen.
Aus Dankbarkeit sammeln gehen
Ob die Temperaturen im Februar und März halten, was das warme Wetter noch im Jänner verspricht, spielt für die HaussammlerInnen jedenfalls keine Rolle. Ihre Motivation, sammeln zu gehen, bleibt selbst bei Kälte, Schnee und Regen aufrecht – auch wenn alle berichten, dass es sie Überwindung kostet, an fremden Türen um Spenden zu bitten. „Es ist nicht einfach“, erzählt etwa Rosa Maria Wechselberger,
die trotzdem bereits seit 1995 sammeln geht: „Ich weiß, dass es oft schneller gehen kann als man glaubt: Mein Mann ist früh verunglückt und ich bin plötzlich allein mit drei Kindern dagestanden. Zum Glück waren meine Eltern da und es ist alles gut ausgegangen. Aus Dankbarkeit dafür gehe ich für Menschen sammeln, die sonst niemanden haben.“
Schöne Erlebnisse als Belohnung
Die HaussammlerInnen werden aber auch immer wieder selbst durch schöne Erlebnisse für ihren Einsatz belohnt: Zum Beispiel, durch Freundschaften, die sich durch die jahrelangen „Hausbesuche“ entwickelt haben. Oder durch die Großzügigkeit jener, die eigentlich selbst nicht viel haben. Auch wenn viele den SammlerInnen gegenüber kritisch sind, auf die Frage, ob ihnen die Mehrheit der Leute freundlich begegnet, ertönt von allen gleichzeitig ein klares und lautes „Ja!“.
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