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Caritasdirektor Herbert Beiglböck kritisiert Aus für "Aktion 20.000"

Für viele Menschen ist der Zugang zum ersten Arbeitsmarkt auch trotz der erfreulichen positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Österreich durch persönliche Herausforderungen und Probleme nur schwer möglich. Darauf wird in den aktuellen Entscheidungen der Regierung keine Rücksicht genommen.

„Ziel des Sozialstaates ist es auch, Chancengleichheit herzustellen. Dieser Gedanke darf nicht verloren gehen. Jeder Mensch zählt. Das Ende der erfolgreich angelaufenen ‚Aktion 20.000‘ sendet ein anderes Signal“, so Caritasdirektor Herbert Beiglböck zu dem von der neuen Regierung am gestrigen Neujahrstag verkündeten Aus für die „Aktion 20.000“, die älteren Arbeitslosen den Einstieg auf den Arbeitsmarkt erleichtern sollte.

Langzeitarbeitslose mit besonderen Bedürfnissen

„Aus der jahrelangen Arbeit mit langzeitarbeitslosen Menschen wissen wir, dass diese Personen auch im Zuge einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung nur dann Chancen haben, am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, wenn sie durch spezielle Unterstützungsprogamme darauf vorbereitet werden“, so Herbert Beiglböck weiter. Die Erfahrungen zeigen, dass lange Arbeitslosigkeit meistens mit einer Mehrfachbelastung an Problemstellungen verbunden ist. Betroffene brauchen intensive Begleitung und Unterstützung, die nur im Rahmen eines geförderten Arbeitsverhältnisses möglich ist.

Einen dritten Arbeitsmarkt aufbauen

Die gute wirtschaftliche Entwicklung sollte dazu genutzt werden, dauerhaft einen dritten Arbeitsmarkt aufzubauen, der allen Menschen offen steht, die lange arbeitslos sind und die keine Chance haben, am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, fordert deshalb Caritasdirektor Beiglböck. „Wenn nun die Aktion 20.000 überfallsartig beendet wird, ist zu fragen, wie die Regierung betroffenen Menschen Hoffnung und Perspektiven geben will.“ Aus der Sicht der Caritas ist jede Form von Arbeit besser als Nichtarbeit, dies gilt für den einzelnen Menschen, der in seiner Persönlichkeit gestärkt wird und für die Gesellschaft als Gesamtes, weil dadurch ein Beitrag zum Gemeinwohl geleistet wird.

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