„Wenn man das erreicht hat, was man selbst wirklich gerne machen will, dann ist man eine große Frau“ – mit einem erfrischenden und beeindruckenden Statement rundete die aus Iran stammende Studentin Mahshad Safaei eine Diskussion am Montagabend zum internationalen Frauentag im Caritas-Paulinum ab. Was macht Frauen stark, und wie werden starke Mädchen zu großen Frauen: Das waren die Leitfragen beim Auftakt zum Weltfrauentag, zu dem die Caritas gemeinsam mit dem Afro-Asiatischem Institut und den Franziskanerinnen eingeladen hatte.
Starke Mädchen – Große Frauen
Die Genderforscherin Petra Unger empfahl in ihrem Eröffnungsvortrag: „Öfter mal die Rollen tauschen“, um das Bewusstsein für die Situation des anderen Geschlechts zu schärfen. Mit aktuellen Zahlen machte Unger deutlich, wie stark immer noch die traditionellen Geschlechterrollen die Lebensläufe von jungen Menschen prägen und wie sie sich auf die Präsenz von Frauen in wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Hierarchien auswirken.
Ihr Rückblick auf die Geschichte der Frauenbewegung machte vor allem den großen Rückschritt in emanzipatorischen Errungenschaften durch den Faschismus und die bürgerlich geprägte Nachkriegszeit deutlich. Ihr Resümee: Was Frauen stark macht, sind Frauenrunden, Wissen über die Frauengeschichte, eine geschlechtergerechte Sprache und politischer Kampf: „Brav sein hat noch keine Frauenrechte gebracht“.
Christina Kraker-Kölbl präsentierte einen Informationsfolder, in dem die Caritas erstmals alle Angebote an Frauen und Mädchen gesammelt vorstellt. Nicola Baloch vom Afro-Asiatischen Institut Graz eröffnete die Ausstellung „Frauen-Seilschaften“ im Foyer des Paulinums, die unter www.equalperspectives.com auch online zu sehen ist. Das Wiener Frauentrio Tremblazz ließ den Abend mit ungewöhnlichen Klängen auf der Zither ausklingen.