Gerfried Rainer, Caritas Steiermark; Johannes Rumpl, Landesdirektor UNIQA Steiermark; Roland Wadl, Vorstand Verein Respekt.net und Jury-Mitglied "Orte des Respekts"

© UNIQA, Lunghammer

Ort des Respekts: Kautionsfonds

100 Projekte aus der Steiermark wurden im Rahmen der gleichnamigen österreichweiten Kampagne als „Orte des Respekts“ eingereicht, 53 davon erfüllten alle Teilnahmekriterien und wurden als Orte des Respekts nominiert. Als Sieger ging die Initiative „Kautionen für Flüchtlinge“ der Caritas Steiermark hervor. Dem Projekt gelingt es mit kurzfristiger finanzieller Hilfe die langfristige Selbstständigkeit von geflüchteten Menschen zu ermöglichen. Gerfried Rainer von der Caritas nahm von Roland Wadl, Vorstand Verein Respekt.net und Jury-Mitglied Orte des Respekts sowie Johannes Rumpl, UNIQA Steiermark als Auszeichnung die „Ort des Respekts“-Tafel entgegen. Das Preisgeld in der Höhe von 2.000 EUR kommt dem Projekt zugute.

Großes Engagement in der Steiermark

Der Wettbewerb „Österreich sucht Orte des Respekts“ hat gezeigt: Es gibt in der Steiermark weit mehr Engagement, als der Öffentlichkeit bewusst ist. Das steirische Engagement reicht von der Unterstützung von Kindern über Bildungs‐ sowie Generationen‐ und Inklusionsprojekte für Menschen mit Behinderungen bis zu diversen Projekten von und mit MigrantInnen. „Die Initiative der Caritas hilft Flüchtlingen deren Asylverfahren positiv entschieden wird eine leistbare Wohnung zu finden. Das ist ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Integration“, freut sich Roland Wadl, Vizepräsident des Initiators Respekt.net.

Caritas-Projekt "Kautionen für Flüchtlinge"

Die Caritas hilft mit dem Projekt „Kautionen für Flüchtlinge“ nicht nur aktiv bei der Wohnungssuche, sondern vergibt auch zinsfreie Kautionsdarlehen für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte, die in monatlichen Raten zurückgezahlt werden. Mit den Rückzahlungen können neue Darlehen vergeben werden. Langfristig speist sich der Kautionsfonds somit selbst und die Nachhaltigkeit des Projekts kann gesichert werden. Die Wohnungssicherung ist ein erster Schritt in ein eigenständiges Leben, der erst weitere Integrationsschritte wie beispielsweise eine Arbeitsaufnahme oder Ausbildungen ermöglicht, wobei die Caritas im Rahmen der Mobilen Integrationsberatung auch dabei hilft. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Flüchtlinge bestmöglich auf dem Weg zur Eigenständigkeit zu begleiten und ihnen je nach individueller Bedürfnislage die dafür notwendigen Angebote zur Verfügung zu stellen,“ erklärt Gerfried Rainer die Beweggründe für das Projekt.

„Dieses Projekt zeigt, dass auch bei uns ein System der Mikrokredite funktioniert und für viele Flüchtlinge essentiell für den Start in die erste Wohnung ist. Die kurzfristige Aushilfe mit der Verpflichtung das Geld zurückzuzahlen, unterstützt deren Eigenständigkeit“, begründet Roland Wadl die Wichtigkeit des Projekt und die Wahl der Jury.

Gratulationen bei der Preisübergabe für das Projekt kommen auch von Johannes Rumpl, Landesdirektor der UNIQA Steiermark und einer der Hauptsponsoren des Wettbewerbs: „Integration ist ein erster Schritt um ein konfliktfreies Zusammenlegen zu gewährleisten. Die Initiative der Caritas ist ein sehr gutes Beispiel wie das funktionieren kann.“

Österreichweit über 800 Einrichtungen

Die Resonanz auf die Initiative „Orte des Respekts“ übertraf alle Erwartungen der Initiatoren vom Verein Respekt.net. Mit Unterstützung von Raiffeisen, UNIQA Österreich, Kahane Foundation und Österreichischen Lotterien sowie zahlreicher weiterer Partner riefen sie im März die Bevölkerung dazu auf, jene Orte aus ihrem Umfeld zu benennen, an denen Menschen etwas Besonderes für ihre Umwelt tun. In nur drei Monaten wurden mehr als 800 Projekte eingereicht. Mit großer Sorgfalt wählten Experten in einem mehrstufigen Verfahren die herausragendsten aus und legten sie einer hochkarätigen Jury zur finalen Abstimmung und Wahl der Landessieger sowie des Bundessiegers vor. Am 12. Oktober wird im Rahmen einer Pressekonferenz und des „Orte des Respekt“-Abschlussfests der Gesamtsieger verkündet. Dieser erhält zusätzlich ein Preisgeld in der Höhe von 10.000 Euro, das – ebenso wie das lokale Preisgeld – wieder in das Projekt investiert werden muss.

 

Diese zehn Projekte aus der Steiermark haben im zweistufigen Jury-Prozess nach Bewertung aller Kriterien insgesamt die höchste Punktezahl erreicht:

 

Mitglieder der Jury:
Julia Dujmovits
Dr. Bettina Reiter
Dr. Heide Schmidt
Mag. Terezija Stoisits
Mag. Kathrin Zechner
Hartwig Löger
Dr. Karl Sevelda
Mag. Roland Wadl

 

Auswahlkriterien: Nachhaltigkeit, Einbindung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, Vorbildwirkung, Gleichbehandlung, Kreativität und Innovation bei der Umsetzung

Über den Verein Respekt.net

Der Verein.Respekt.net ist ein überparteilicher Zusammenschluss von politisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die gesellschaftspolitisches Engagement erleichtern wollen. Für eine funktionierende Demokratie braucht es politisches Engagement in breiter Form. Weil die ausgetrampelten Pfade der etablierten Politik immer mehr Menschen abschrecken, entwickelt der Verein.Respekt.net neue innovative Konzepte, um eine Teilnahme am politischen Prozess zu fördern.

Der Verein Respekt.net hat mit www.respekt.net Österreichs größte Crowdfunding-Plattform für gesellschaftspolitisches Engagement initiiert. Sie bringt Menschen mit Ideen mit potenziellen Unterstützer/innen zusammen. Auf der Crowdfunding-Plattform werden wertvolle Projekte schnell und einfach vielen Menschen zugänglich gemacht. Bisher wurden 288 Projekte erfolgreich finanziert, wovon 232 Projekte bereits realisiert und 56 derzeit in Umsetzung sind. Weitere Initiativen des Vereins sind die Transparenz-Plattformen MeineAbgeordneten.at und SteuernZahlen.at sowie der Leitfaden zur Unterbringung von Flüchtlingen Asylwohnung.at.

 

Alle nominierten Projekte aus der Steiermark finden Sie unter: http://www.ortedesrespekts.at/sites/default/files/die_orte_des_respekts_2016_in_der_steiermark.pdf

Bildmaterial ist über folgenden Link aufrufbar:
www.apa-fotoservice.at/galerie/LINK
www.ortedesrespekts.at/fotos