Landau: „Flucht und Migration sind internationale Herausforderungen, die nur gemeinsam und solidarisch gelöst werden können. Am UN-Gipfel sollen Weichen gestellt werden.“
„Die jüngsten Erfahrungen haben gezeigt, dass kein Land der Welt Herausforderungen durch Migrations- und Fluchtbewegungen alleine bewältigen kann. Der aktuelle UN-Gipfel birgt die Chance, dass die gesamte Staatengemeinschaft die Menschenrechte von Menschen auf der Flucht und MigrantInnen anerkennt und dass diese Menschenrechte gewahrt bleiben. Ich hoffe, dass Lösungsansätze für ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen erarbeitet und verbindliche Zusagen für die Aufnahme von Flüchtlingen gemacht werden“, kommentiert Caritas Präsident Michael Landau den heute in New York beginnenden Flüchtlings- und Migrationsgipfel der Vereinten Nationen. Derzeit sind laut UN etwa 65 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, die meisten innerhalb ihres Heimatlandes und den Anrainerstaaten.
Fluchtursachen beseitigen: Kriegerische Konflikte beilegen
„Migration ist Teil der Menschheit und zwar von Anfang an. Die Menschheit ist durch Migration zu dem geworden, was sie heute ist. Es ist Chance und zugleich Auftrag des 21. Jahrhunderts diese Wanderungsbewegungen zu gestalten. Wenn die Welt in der Diskussion über Migration und Flucht übereinkommt, dass die Aufgabe bewältigbar ist, dann wäre schon viel gewonnen“, so Landau und weiter: „Nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung kann an die Wurzeln der Fluchtursachen herangegangen werden. So lange Konflikte wie der Krieg in Syrien andauern, so lange die Menschen vor Ort nicht ausreichend Überlebenshilfe erhalten und Lebensperspektiven finden, und so lange mit Waffenhandel viel Geld verdient wird, so lange werden sich Menschen auf den Weg machen – auch nach Europa und Österreich. Die Weltgemeinschaft muss endlich größere Verantwortung zur Lösung kriegerischer Konflikte übernehmen und wirksame Hilfe in den Herkunftsregionen sicherstellen.“
Soziale Gerechtigkeit herstellen: Globale Nachhaltigkeitsziele verfolgen
„Neben der Beendigung dieser Konflikte geht es um soziale Gerechtigkeit“, so Landau. „800 Millionen Menschen leiden nach wie vor an Hunger. Die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals/SDGs) müssen den Staaten als Masterplan für eine gerechtere Welt dienen. Das gilt auch für Österreich. Die SDGs haben neben sozialen und ökologischen Aspekten einen starken Schwerpunkt auf ökonomischen Aspekten, und hier kommt nicht zuletzt der Wirtschaft eine bedeutende Rolle zu. Als Masterplan für weltweite soziale Gerechtigkeit erfordern die SDGs entschlossenes und innovatives Handeln in den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Ökologie. Damit können langfristige Perspektiven geschaffen und ein gutes Leben für alle Menschen auf unserem Planeten ermöglicht werden. Ich hoffe, dass auf der UN-Konferenz in New York hierfür die Weichen gestellt werden.“
(Presseaussendung 19.9.2016)