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Caritas-Fakten zur Flucht

Die Caritas Steiermark fasst in diesem Überblick das aktuelle Geschehen zum Thema Flucht aus Sicht der Organisation zusammen und informiert über ihre Tätigkeit mit den Flüchtlingen vor Ort. Diese Information wird nach aktueller Lage erstellt. 


Caritas-Direktor Franz Küberl: „Friede ist unteilbar“

In der aktuellen Flüchtlingssituation erinnert Caritas-Direktor Franz Küberl an die Weihnachtsbotschaft: „Frieden ist die wesentliche Botschaft des Weihnachtsfestes. Und Friede ist nicht teilbar: Eine Gesellschaft lebt nur in Frieden, wenn dieser Friede für alle gilt. Daher sind wir heute aufgerufen, den Menschen, die vor dem Krieg flüchten, ein Leben in Frieden zu ermöglichen. Und selbstverständlich stehen wir auch den Menschen bei uns zur Seite, die in Not geraten. Schön wäre es, wenn dieses Weihnachtsfest das Bewusstsein dafür stärkt, dass man in Wirklichkeit nur miteinander leben kann, nicht gegeneinander.“


"Neue Wege der Registrierung an der Grenze sinnvoll"

Der Caritas-Direktor appelliert an die Politik, auch bei verstärkten Kontrollen die Menschlichkeit der Verfahren und Gründlichkeit in Einzelfallprüfungen sicherzustellen: „Neue Wege der Registrierung an der Grenze sind sinnvoll, und der Staat hat alle Rechte, geordnete Mechanismen der Identitätsfeststellung zu entwickeln“, räumt Küberl ein: „das Leitmotiv muss aber das der Hilfe bleiben.“


Einhaltung der Menschenrechte in Krisensituationen

Auch die EU stehe als Trägerin des Friedensnobelpreises in der Pflicht, die Einhaltung der Menschenrechte in Krisensituationen zu gewährleisten. Es sei ein gerechter Weg zu entwickeln, um die Flüchtlinge in Europa zu verteilen.


Hoffnung auf Erfolg

Küberl hofft auf den Erfolg der internationalen politischen Anstrengungen, die derzeit darauf hinwirken sollen, den Krieg in Syrien zu beenden: „Nach fast fünf Jahren Krieg in Syrien mit vielen Millionen Flüchtlingen ist jeder Schritt, der ein Ende dieses Schreckens auch nur einen Millimeter näher rückt, ein wichtiges Signal.“


Die Zahlen der Woche

  • Eine Million Flüchtlinge: So viele werden mit Jahresende über das  Mittelmeer nach Europa gekommen sein. Diese Schätzung haben jetzt das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Internationale Organisation für Migration IOM veröffentlicht.
  • 3692 Menschen sind bei der gefährlichen Überfahrt 2015 ums Leben gekommen
  • 1.000 bis 5.000 Flüchtlinge am Tag werden nach UNHCR-Schätzung weiterhin Griechenland erreichen
  • 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – das ist die höchste Zahl, die der UN-Flüchtlingsrat je verzeichnet hat und bedeutet, weltweit betrachtet:
  • Einer von 120 Menschen ist heute auf der Flucht.


Momentaufnahmen aus den Einsatzorten

Webling - Kein einziger Flüchtling mehr vor Ort

Im Transitquartier Webling bietet sich einen Tag vor Weihnachten ein ungewohntes Bild: Es ist kein einziger Flüchtling mehr vor Ort. Einige AsylwerberInnen hatten sich schon seit Wochen, manche seit zwei Monaten dort aufgehalten, weil die Behörden sie nach dem Erstgespräch wieder zurück auf die Straße geschickt hatten. Ein unzumutbarer Zustand für die Menschen, schließlich ist Webling als Transitquartier eingerichtet und bietet den Menschen keinerlei Privatsphäre.


Situation in Spielfeld - Ablauftests mit 48 Containern

In Spielfeld sind die Bauarbeiten für die neue Registrierungsschleuse im Gange. Am Grenzübergang wurden 48 Container aufgestellt, in denen die Polizei künftig die ankommenden Flüchtlinge registrieren wird. Derzeit testet die Polizei gerade die Abläufe. Caritas-Dolmetscher geben humanitäre Hilfestellung vor den Containern, sind aber nicht in die Registrierung eigebunden.

Die Mehrzahl der Flüchtlinge wird während dieser Umbauarbeiten von Slowenien direkt nach Kärnten weitergeleitet. Es ist damit zu rechnen, dass sich dies zu Jahresbeginn wieder ändert, wenn die Umbauarbeiten abgeschlossen sind.


Die Tätigkeit der Caritas

Lage in der Steiermark ruhig

In der Steiermark bleibt es aller Voraussicht nach über Weihnachten ruhig. Die Infrastruktur wird jedoch aufrecht erhalten, um bei Bedarf die nötige Hilfeleistung an der Sammelstelle Spielfeld, im Transitquartier Webling und am Grazer Hauptbahnhof rasch wieder aufnehmen zu können.

 

Caritas Schweiz und Griechenland auf Lesbos tätig

Entlang der Balkanroute ist die Caritas gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen auf vielfältige Weise tätig. Auf der Insel Lesbos haben die Caritas Schweiz und die Caritas Griechenland ein Hotel übernommen, das nun in 88 Zimmer 236 Betten für Flüchtlinge anbietet, die über das Meer gekommen sind.

 

Auslandshilfe unterstützt andere Organisationen finanziell

Die Caritas-Auslandshilfe unterstützt mit bisher insgesamt 382.000 Euro Organisationen wie die Mutter Theresa Organisation Mazedonien, Jesuit Refugee Service Mazedonien oder die jeweiligen Caritas-Länderorganisationen, die im Rahmen der Flüchtlingskrise in den Transitländern aktiv sind. Die Hilfe konzentriert sich derzeit hauptsächlich auf Serbien, Mazedonien und Griechenland, wo der Bedarf momentan am größten ist. Für das Jahr 2016 ist eine weitere Unterstützung der Partner geplant, sofern sich die Situation nicht verändert.