Das österreichische Team des HWC bezwingt im Finale des Life Goals Cup das Team aus Frankreich.

Viel erreicht und viel gelernt - Österreich erzielt den Gruppensieg im B-Cup

So viele unglaubliche Spielerpersönlichkeiten, großartige Fußballer und Menschen, haben sich in diesem internationalen Kaleidoskop hervorgetan, so viele Freundschaften sind entstanden, so viel Spaß hat es hier mit beinahe der ganzen Welt gemacht.
Gefühle, die das österreichische Team um 12.30 Uhr am Centercourt nicht wirklich spüren wird, steht doch die leichte Nervosität im Finale um den Life Goals Cup gegen Frankreich klar im Vordergrund.

In den groß am Screen aufscheinenden Gesichtern wird während der österreichischen Bundeshymne die Anspannung deutlich, und auch die Fans sind erst sichtlich gelöst, als Efe Aigbangbee und Armin Leipert abwechselnd in Windeseile das 5:0 herbeiführen. Aber dass jeder in diesem Team heute brillieren kann, das ist das eigentlich Beeindruckende an der Mannschaft von Prilasnig und Fuchs; das extrem gut abgestimmte und so lustvolle Zusammenspiel der insgesamt acht Männer, die in diesen letzten neun Tagen in Amsterdam viel voneinander und miteinander gelernt haben und trotz all ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten auch Freunde geworden sind.

Vor der Pause legt dann noch Razeq Zamiri zwei Tore drauf, und im Tor hält Khaled Rahmati einmal mehr einfach alles. Da ja Fairplay das Motto des HWC ist, bremsen die Österreicher ein wenig und die Franzosen verwerten drei Chancen, wobei ein schöner Weitschuss die vielen Fans der Bleus erfreut. Das wars aber auch in punkto französischer Freude: Auch Goalie Abas Hassani brilliert, Efe trifft noch einmal, und man spürt, er hätte noch einiges in petto. Viel zu früh beendet der Schlusspfiff den österreichischen Triumphmarsch, der in unglaubliche Freudentänze, Wellen und einen riesigen Pokal mündet. So schön können Sieger aussehen, insbesondere wenn sie gemeinsam mit dem im unteren Cup ebenfalls erfolgreichen indischen Team feiern oder mit einem Rot-Weiß-Roten Banner vom kurzfristig angereistem Vater Armin Leiperts posieren.

Teamchef Gilbert Prilasnig zieht sichtlich erfreut Resümee: „Wir fahren glücklich nach Hause. Die Jungs haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch durchaus weiter vorne mitspielen hätten können. Sie haben gelernt, dass man Gegner nicht unterschätzen darf, Niederlagen wegzustecken und sie sind wirklich ein gutes harmonisches Team geworden. Wir haben in dreizehn Spielen nur zwei Niederlagen erlitten, das ist neben dem Gruppensieg und Pokal eine stolze Bilanz.“

Dank ABAS HASSANI, KHALED RAHMATI, ARMIN LEIPERT, RAZEQ ZAMIRI, ALIREZA RAZAWI, PETER ZUSER, DAVUT KHAWARI und EFE AIGBANGBEE war es für Österreich ein ganz besonders schöner Homeless World Cup. Für die Spieler stehen jetzt primär Jobsuche oder überhaupt die Möglichkeit zu arbeiten, Therapien und Überwindung von Abhängigkeiten und die Integration in Österreich, die Sprache, die Familie und Freunde im Vordergrund. Aber parallel dazu wird der Fußballsport das erfolgreiche österreichische Team 2015 weiterbegleiten, in der Erinnerung an Amsterdam und den Pokal ebenso wie in der Zukunft im Alltag!

Die verdienten Sieger und Siegerinnen heißen Mexiko und Mexiko. Sowohl die Damen setzten sich gegen Chile durch, als auch die Herren erstmalig im Finale gegen die Ukraine.