Das Schicksal von Kindern und Jugendlichen stellte die Caritas Steiermark in den Mittelpunkt bei der Präsentation des Jahresberichts 2014. „Wir fühlen uns den Zukunftswünschen auch jener Menschen verpflichtet, denen sonst keiner zuhört“, sagte Caritas-Direktor Franz Küberl bei der Präsentation am Mittwoch in den Räumen des Jugendstreetworks am Jakominiplatz: „Die Caritas tritt dafür ein, dass für die Zukunft eines jeden Kindes gekämpft wird.“
Insgesamt lag die Nachfrage von Caritas-Hilfsangeboten in der Steiermark im Jahr 2014 mit 73.000 Kontakten zu KlientInnen etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Rund 30 Einrichtungen der steirischen Caritas richten sich an Kinder und Jugendliche, von Streetwork und Schulsozialberatung über Beschäftigungs- und Wohnprojekte, Unterkünften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bis hin zu Kindergärten, Schulen und Ausbildungslehrgängen. Diese Einrichtungen seien nicht nur für die einzelnen Menschen, sondern für die gesamte Gesellschaft von großer Bedeutung: „Jeder Mensch, den man in der Phase des Erwachsenwerdens stabilisieren kann, ist ein gewonnener Mensch – für sich selbst und für die Gesellschaft“.
Der Caritas-Direktor forderte als drei wesentliche Maßnahmen von der Politik, die Hilfsangebote für Jugendliche in Schwierigkeiten über das Erreichen der Volljährigkeit hinaus zu verlängern, die Ausbildungs- und Bildungsgarantie einzuhalten sowie mehr leistbaren und angemessenen Wohnraum für junge Erwachsene zu schaffen.
Caritas-Generalsekretärin Edith Pfeiffer hielt fest, dass die finanziellen Spielräume in allen Bereichen enger geworden seien. Im operativen Bereich verzeichnete die Caritas Steiermark im Jahr 2014 ein negatives Ergebnis, unter dem Strich ermöglichte der Verkauf eines Hauses jedoch ein positives Gesamtergebnis in der Höhe von 35.000 Euro. Bei einem Gesamtbudget von 70 Millionen Euro machen die Spenden knapp 13 Prozent der Finanzierung der Caritas aus. Rund 40 Prozent der Ausgaben fließen in die unmittelbare Nothilfe in der Steiermark.
Pfeiffer verwies auf die ungebrochen hohe Spendenbereitschaft der steirischen Bevölkerung und hob die Bedeutung der Freiwilligen hervor: „Erstmals haben über 1000 Menschen ihre freie Zeit der Caritas gespendet und bei Besuchsdiensten, in Lerncafés oder in der Flüchtlingsbetreuung mitgearbeitet, davon waren über die Hälfte jünger als 30 Jahre. Ein großes Danke an alle, die uns unterstützt haben!“