Malko Tarnovo liegt in einer besonders strukturschwachen Gegend im bulgarischen Grenzgebiet zur Türkei. Die Arbeitslosigkeit im Dorf ist hoch. Für den Großteil der aus der Minderheit der Roma stammenden Bevölkerung gibt es keine Arbeit. Im Kampf ums Fortkommen und in der Bewältigung des Alltags können sich viele Eltern nicht entsprechend um ihre Kinder kümmern. Holzsammeln, Essenszubereitung oder Wäschewaschen nehmen viel Zeit ein. Viele Kinder müssen bei diesen Tätigkeiten helfen, sodass zum Kindsein wenig Zeit bleibt.
Miteinander Zeit verbringen
In der Tagesstätte, die vor Ort von der Caritas Sofia betrieben wird, werden 20 Kinder altersgerecht betreut. Nach der Schule gibt es erst einmal eine gesunde Jause, die die Kinder meist gemeinsam mit der Pädagogin zubereiten. Freiwillige helfen bei den Hausaufgaben, und danach ist Zeit zum Spielen. Weil es in Malko Tarnovo viele Wälder und Grünflächen gibt, werden oft gemeinsam Ausflüge gemacht, Beeren oder Kräuter gesammelt und später zu Marmeladen oder Tees verarbeitet. Oft helfen die Mütter dabei mit. Ins Zentrum kommen sie auch deshalb gerne, weil sie hier Tipps in Sachen kindgerechte Erziehung bekommen können.