Der Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt, für viele Bewohner ist die Lage dramatisch. Rund sechs Millionen Menschen sind akut von Hunger bedroht und auf humanitäre Hilfe angewiesen. Gemeinsam mit unseren Partnern versuchen wir die Not der Bevölkerung zu lindern und langfristig zum Aufbau des Landes beizutragen. So werden Kleinbäuerinnen in nachhaltiger Landwirtschaft geschult und bei Anbau und Vermarktung unterstützt. Durch den Verkauf von Gemüse können die Frauen ihre Familien ernähren und ihren Kindern eine Schulbildung ermöglichen.
Eigentlich ist der Südsudan fruchtbar und bietet gute Voraussetzungen zur Eigenversorgung. Doch schon zwei Jahre nach der Unabhängigkeit im Jahr 2011 schlitterte Südsudan in einen Bürgerkrieg in dem Millionen Menschen aus ihren Dörfern vertrieben wurden und deshalb ihre Felder nicht mehr bebauen konnten.
Krieg, Konflikte, Klimawandel
Jede dritte EinwohnerIn des Südsudan ist auf der Flucht, rund 1,7 Millionen Menschen leben als Binnenflüchtlinge im eigenen Land, etwa 2,3 Millionen sind in die Nachbarländer geflüchtet (Quelle: OCHA, Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, 2020).
Die Hauptgründe dafür sind nationale und lokale Konflikte, unregelmäßige Regenfälle durch den stärker werdenden Klimawandel, Dürre (2017) und Überschwemmungen (2019).
Nur noch Gräser und Blätter als Nahrung
Durch die seit Jahren andauernde schwierige Situation sind die Vorräte aufgebraucht und die Selbsthilfemöglichkeiten der Menschen erschöpft. Weniger als die Hälfte des Getreidebedarfs werden durch die Ernte gedeckt. Viele Frauen kochen Gräser und Blätter, um ihre Kinder satt zu bekommen. Diese füllen zwar den Magen, haben jedoch kaum einen Nährwert.