Babyklappe

Wenn sich eine Mutter weder ein Leben mit ihrem Kind noch eine anonyme Geburt vorstellen kann, besteht die Möglichkeit, das Neugeborene straffrei an einen sicheren Ort, die Babyklappe, zu bringen.

In der Steiermark befindet sich die Babyklappe in der Außenwand der Gebärklinik im LKH - Universitätsklinikum Graz, Auenbruggerplatz 18. 

  • Dieses Angebot ist völlig anonym und kostenlos und die Mutter hat mit keiner Ausforschung Ihrer Person zu rechnen
  • In der Babyklappe befindet sich ein Informationszettel mit einem persönlichen Code. Diese Information sollte die betroffene Frau bitte unbedingt mitnehmen. 
  • Es kann auch ein Brief und ein Andenken für das Kind abgegeben werden, das können später wichtige Andenken und Informationen für das Kind sein.

Wie funktioniert die Babyklappe?

Die Babyklappe ist eine Lade mit Griff, die sich herausziehen lässt. Dahinter befindet sich ein Bettchen, in das das Baby gelegt werden kann. Kurze Zeit nach dem Schließen der Klappe ertönt ein Signal im Kreissaal und das Kind wird dann sofort von einer Hebamme übernommen und dem zuständigen Kinderarzt übergeben.

Was bedeutet die anonyme Übergabe für das Kind?

Nach der Übergabe wird das Baby im Krankenhaus medizinisch gut versorgt, das Jugendamt übernimmt die Verantwortung (Obsorge) für das Kind und übergibt es möglichst bald geeigneten Pflegeeltern, den späteren Adoptiveltern. Nach Ablauf von 6 Monaten wird die Adoption durchgeführt.

Wie lange kann die Mutter ihr Kind wieder zurückbekommen?

Innerhalb von 6 Monaten ab der Geburt des Kindes kann die Mutter ihren Entschluss rückgängig machen und es stehen ihr alle anderen hier unter Alternativen beschriebenen Möglichkeiten offen. Dazu muss sich die Mutter mit ihrem Code unter 0800 83 83 83 an die Kontaktstelle Anonyme Geburt - Babyklappe oder an das zuständige Jugendamt wenden. Nach Abschluss des Adoptionsverfahrens hat sie keine Möglichkeit mehr, ihr Kind zurück zu bekommen. Für das Kind kann sie die Anonymität aber jederzeit aufheben.

Was ist für das Kind wichtig?

Häufig wollen Kinder über seine leiblichen Eltern und Herkunft Bescheid wissen. Nach einer anonymen Geburt erhält das Kind keine Informationen über die Namen seiner Eltern sind, außer die Eltern kontaktieren das Kind von sich aus. Daher ist es besonders wichtig, möglichst viele anonyme Informationen für das Kind zu sammeln. Dazu empfehlen wir der freigebenden Mutter, soweit es ihr möglich ist, einen Brief über sich, den Vater, Geschwister und die Familie, über ihr Aussehen, ihre Hobbys, die Lebensumstände, … und auch die Gründe für ihren Schritt für das Kind zu verfassen. Diesem Brief können auch Andenken (z.B. ein Ketterl oder Stofftier...) und Fotos beigelegt werden. Die Mutter kann diesen Brief dem Kind bereits mitgeben oder später bei der Kontaktstelle Anonyme Gebort oder dem Jugendamt abgeben.

Was noch wichtig ist:

Auch nach einer anonymen Übergabe steht die Kontaktstelle den Müttern persönlich, über Mail oder über die kostenlose Hotline jederzeit zur Verfügung, wenn sie

  • über die zurückliegende Geburt und Übergabe mit jemanden reden wollen
  • Fragen zu ihren Ansprüchen und ihrer rechtlichen Situation haben
  • einfach nur wissen möchten, wie es dem Kind geht
  • Informationen für das Kind hinterlegen wollen
  • ihre Entscheidung ändern wollen