Tipps zur Wohnungssuche

Neben Wohnungsanzeigen in Zeitungen und im Internet gibt es auch viele soziale Netzwerke, in denen freie Wohnungen angeboten werden. Überlege dir vorab, wie viel Budget du für die monatliche Miete zur Verfügung hast und wie groß die zukünftige Wohnung sein sollte. In den Inseraten wird die Miete entweder inklusive oder exklusive Betriebskosten, Strom- und Heizkosten angeführt. Berechne hier also noch anfallende Zusatzkosten mit ein! Die gesamten Mietkosten sollten wenn möglich nicht mehr als ein Drittel deines Einkommens ausmachen. Zur anfallenden Monatsmiete muss zumeist auch eine Kaution bezahlt werden, welche dem*der Vermieter*in als Sicherheit dient (bei Mietrückständen oder Schäden die mutwillig in der Wohnung entstehen). Achte darauf, ob die Wohnung über eine*n Makler*in angeboten wird. Vorsicht: Hier fällt zusätzlich (nach Vertragsabschluss) eine Maklerprovision an!

Wohnungen findest du beispielsweise hier:

Solltest du mit einer zweiten Person gemeinsam eine Wohnung suchen, überlege dir vorab genau, ob diese Person ihre monatlichen Zahlungen zuverlässig leisten kann. Werden alle Mitbewohner*innen als Hauptmieter*innen in den Mietvertrag aufgenommen, haften alle solidarisch für den Mietzins!

Die Wohnungsbesichtigung:

Telefoniere dich durch die Wohnungslisten und vereinbare Besichtigungstermine! Es ist sinnvoll eine Wohnung am Tag zu besichtigen, da man so den besten Eindruck über die Helligkeit der Räume bekommt und etwaige Mängel nicht durch künstliches Licht überdeckt werden können. Häufig ist es ratsam eine zweite Person zur Besichtigung mitzunehmen! Der erste Eindruck bei einer Wohnungsbesichtigung ist oft von großer Bedeutung:

  • Ist man mit der Lage der Wohnung zufrieden (Infrastruktur, Verkehrsanbindung)?
  • Wie wirkt die Umgebung/die Nachbarschaft (Lärmbelästigung usw.)?
  • Für höher gelegene Wohnungen: Gibt es einen Lift oder schaffe ich die Stufen zu Fuß?
  • Wie ist die Raumaufteilung der Wohnung? 
  • In welchem Zustand sind die Fenster, Türen, Wände, Heizkörper, die Sanitäranlagen?
  • Gibt es eine Küche? Funktionieren alle Elektrogeräte? Gibt es genügend Anschlüsse?
  • Habe ich Platz für eine Waschmaschine?

Aber auch der*die potentielle Mieter*in selbst hinterlässt bei der Besichtigung einen ersten Eindruck auf den*die Vermieter*in: Hier schadet es nicht auf ein gepflegtes Erscheinungsbild zu achten. Bereite dich auf die Besichtigung vor und überlege dir, was du alles in Erfahrung bringen willst. Schreibe dir vorab Fragen auf, wenn nötig!

Im Internet findet man verschiedene Checklisten für die Wohnungsbesichtigung. Erkundige dich gegebenenfalls, ob die Wohnung gefördert wird und du um Wohnunterstützung ansuchen kannst.

Das Mietanbot:

Wenn alle Fragen geklärt sind und du dir sicher bist, die Wohnung zu den vorgegebenen Bedingungen anmieten zu wollen, kannst du ein Mietanbot unterzeichnen. Das Mietanbot ist für dich bindend! Besprich also vorab alle Zahlungsmodalitäten mit dem*der Vermieter*in (zB: ob die Kaution in Raten bezahlt werden kann). Das Mietanbot enthält zumindest die Anschrift des Mietobjektes, den Mietzins, die Kautionshöhe, die Mietdauer, die Namen der Vertragspartner*innen und die Kontodaten des*der Vermieter*in.

Alle zusätzlichen Vereinbarungen sollte hier festgehalten werden. Verlasse dich nicht auf mündliche Abmachungen. Nur wenn der*die Vermieter*in dieses Mietanbot annimmt, kann ein Mietvertrag zustande kommen.

Mit diesem Mietanbot kann im Bedarfsfall um finanzielle Unterstützung bei verschiedenen Stellen angesucht werden. Beispielsweise auch beim Kautionsfond des Landes Steiermark:

Der Wohnungsbezug:

Bevor oder nachdem du einen Mietvertrag erhältst, musst du (je nach Vereinbarung) zumindest die Kaution und die erste Monatsmiete einzahlen. Es können hier Mietvertragserrichtungsgebühren anfallen. Nach Unterzeichnung des Mietvertrags beginnt dein Mietverhältnis!

Fotografiere vor Bezug eventuelle Mängel in deiner Wohnung mit aktuellem Datum und leite diese gegebenenfalls an deine Hausverwaltung weiter oder bewahre dir die Fotos sorgsam auf!

Du musst dich nun innerhalb von drei Tagen in deiner Wohnung anmelden. Dein*e Vermieter*in füllt dir hierzu ein Meldeformular aus, mit welchem du dich am Servicecenter anmelden kannst. Dieses Meldeformular ist hier erhältlich:
 

Auch der Strom in der Wohnung muss beim jeweiligen Stromanbieter auf deinen Namen umgemeldet werden (du benötigst dazu die Zählernummer und den aktuellen Zählerstand des Stromkastens). Stromtarife variieren von Anbieter zu Anbieter, darum lohnt es sich, einen Preisvergleich vorzunehmen.
 

Falls notwendig muss auch die Heizung auf dich umgemeldet werden!

Danach solltest du deine neue Adresse bei allen notwendigen Stellen bekannt geben (etwa Sozialamt, ÖGK, AMS, PVA, Bankinstitut, Ärzt*innen, usw.). Du kannst für die erste Zeit auch einen Post-Nachsendeauftrag veranlassen. Dieser kostet zurzeit etwa 16,90€ für drei Monate und wird direkt bei der Post oder online beantragt.

Das Team von Kontaktladen und Streetwork unterstützt euch gerne bei allen notwendigen Schritten!