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10 Merksätze als Leitlinien für Eltern zum Umgang ihrer Kinder mit digitalen Medien

 

Würdest du dir auch auf einem Plakat vor der Schule gefallen?  

Es ist besonders wichtig, darauf zu achten, welche Bilder auf den Social Media Plattformen gepostet werden.

Um zu überprüfen, ob das Teilen eines Bildes für Social Media bzw. das Internet geeignet ist, kann es sehr sinnvoll sein, sich im Vorhinein folgende Frage zu stellen:

„Würdest du es okay finden, wenn dieses Bild riesengroß auf der Wand der Schule hängt, wo wirklich ALLE es sehen können?“

Kann diese Frage mit "Ja" beantwortet werden und achtet man darauf, dass keine anderen Personen, Umgebung/Anhaltspunkte, die den genauen Standort verraten erkennbar sind, dann kann das Bild im Internet veröffentlicht werden.

Vorsicht gilt auch beim Verschicken von Bildern von Freund*innen oder Bekannten. Hier gilt das Recht am eigenen Bild. Jeder Mensch darf selbst bestimmen, ob ein Bild von ihm veröffentlicht wird oder nicht. Somit braucht es ein Einverständnis der Person, welche am Foto abgebildet ist.

Weitere Informationen: https://www.saferinternet.at/zielgruppen/eltern

 

Höflich und nett, gilt auch im Internet!

Auch im Internet gelten Gesetze. Beschimpfungen und Ähnliches sind nicht okay und können bestraft werden.

Viele Konflikte werden mittlerweile auf Social-Media-Kanälen (Snapchat, TikTok, Instagram, WhatsApp, etc.) ausgetragen, da sich ein Teil der Kommunikation unter Kindern und Jugendlichen auf den digitalen Raum verlagert hat. Hinter einem Benutzernamen versteckt, wird schnell auf die richtigen Umgangsformen vergessen. Viele Benutzer*innen digitaler Medien denken, dass sie durch einen anonymen Namen sicher sind und alles sagen bzw. schreiben können. Da sie die unmittelbaren Reaktionen nicht sehen, wissen viele nicht, welche Auswirkungen blöde Kommentare haben können. Dazu kommt, dass sich Gerüchte und Beschimpfungen im Internet leicht verbreiten und so in kurzer Zeit ein großes Publikum erreichen.

Natürlich ist es bis zu einem gewissen Grad kein Problem, seine Meinung zu sagen bzw. zu schreiben, aber es gibt klare Grenzen. Cybermobbing und Hassrede sind strafbar und sollten deshalb auch zur Anzeige gebracht werden.

Darum ist es sehr wichtig, mit Kindern und Jugendlichen über ihre Umgangsformen im Internet zu sprechen. Bevor ein Kommentar gepostet wird, sollten sie sich bewusst fragen, ob sie die gewählten Worte auch der Person ins Gesicht sagen würden und wie diese beim Gegenüber ankommen.

Es gibt mittlerweile viele Anlaufstellen, wo sich Betroffene, Täter*innen und Zeug*innen Informationen holen können. Durch die App „Ban Hate“ können Hasspostings ganz einfach gemeldet werden.

Auf Sozialen Medien lassen sich aber auch positive Statements setzen, wenn beispielsweise ein klarer Standpunkt gegen Gewalt jeglicher Art gesetzt und Mobbingopfern geholfen wird.

Weitere Informationen:

 

Das Internet vergisst nicht!

Postings im Netz sind immer wieder auffindbar. Das kann zu Problemen bei der Lehrstellensuche und bei zukünftigen Arbeitgeber*innen führen.

Inhalte, die einmal ins Internet gestellt wurden, sind schwer vollständig löschbar. Das heißt, das Internet vergisst niemals. Auch wenn Bilder, Kommentare etc. scheinbar gelöscht werden können, heißt das nicht, dass sie für immer verschwunden sind.

Sind brisante Daten ins Internet gelangt, hilft oft nur noch der direkte Kontakt mit den Seitenbetreibern, das Aufsuchen von öffentlichen Stellen oder schlimmstenfalls der Rechtsweg (Polizei, Anzeige, Gericht).

Daher ist es sehr wichtig darauf zu achten, welche Daten im Internet angegeben werden und gut abzuwiegen, ob es notwendig ist, seinen echten und vollständigen Namen zu benutzen, welche Daten wirklich auf welcher Seite weitergegeben oder welche Datenschutzbestimmungen und Cookies akzeptiert werden.

Weitere Informationen: https://www.saferinternet.at/faq/handy-internet/eltern/wie-bespreche-ich-risiken-bei-der-internetnutzung

 

Das Internet kennt dich besser als du denkst!

Durch gespeicherte Daten werden Rückschlüsse über die Vorlieben und das Verhalten einer Person gezogen. In weiterer Folge kann vorausgesagt werden, was zum Beispiel als nächstes von einer Person gekauft werden könnte.

Während der Nutzung des Internets werden ständig Daten der Benutzer*innen gesammelt und gespeichert. Dazu zählen Informationen darüber, welche Werbungen wahrgenommen und wie schnell sie weggeklickt werden. Welche Stichwörter gegoogelt oder welche Videos auf welchen Plattformen wie lange geschaut werden, bevor weitergescrollt wird. Dazu kommen die Daten, die von den Benutzer*innen selbständig eingetragen werden z.B. für Newsletter (Alter, Wohnort, Land). Aus diesen ganzen Daten entsteht ein Puzzle über die Benutzer*innen. Je mehr Daten, umso genauer das Bild von einem.

So kann „das Internet“ Vergleiche mit anderen Nutzer*innen mit ähnlichen Daten ziehen. Es wird geschaut, welche Artikel gekauft und welche Themengebiete in Suchmaschinen eingegeben werden bis ganz genau vorhergesagt werden kann, was als Nächstes womöglich gekauft wird.

Zum Beispiel: Weiblich, 13, überwiegend Freund*innen, schaut Musikvideos auf TikTok, Snapchat wird benutzt, Hello Kitty Merchandise wurde bestellt - Mangas, Animes & K-Pop werden vorgeschlagen.

Weitere Informationen:

 

Patrick (14) könnte auch Hubert (66) sein!

Im Internet ist nicht immer alles so wie es scheint. Menschen geben sich teilweise als andere Personen aus.

Chatpartner*innen zeigen nicht immer ihr wahres Gesicht. Wenn mit einer fremden Person geschrieben wird, ist es wichtig, gut darüber nachzudenken, welche Informationen (persönliche Daten, Fotos etc.) weitergegeben werden, denn Chatpartner*innen könnten auch eine falsche Identität angenommen haben und aus zweifelhaftem Antrieb handeln. Vor allem Cybergrooming passiert öfters, als man denkt.

Grooming
Grooming beschreibt einen Straftatbestand, der die Anbahnung von sexuellen Kontakten zu Minderjährigen beschreibt. Dies passiert oft durch Chatrooms oder Soziale Medien, in denen sich Erwachsene durch die Vortäuschung falscher Tatsachen (z.B. Fake-Profile) das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen erschleichen mit dem Ziel freizügige Bilder zu erhalten oder die Kinder und Jugendlichen zu realen Treffen zu überreden.

Der Kontaktaufbau beginnt meistens durch allgemeine Fragestellungen über Hobbys, Schule, Familie und Freunde oder mit Komplimenten. In dieser Phase ist das Ziel des Täters eine Vertrauensbasis zu schaffen. Auch werden anfangs nur harmlose Fotos „gefordert“, die anschließend mit Kommentaren bestätigt werden. Nach einer gewissen Zeit, wenn der Täter sich sein Vertrauen „erarbeitet“ hat, werden auch Nacktfotos verlangt. Die Groomer überzeugen ihre Chatpartner*innen meistens dann mit dem Zurücksenden eines erotischen Bildes. Versendete Bilder der Chatpartner*innen werden dann häufig auf Kinderpornografie-Foren weiterwendet. Entstehen Zweifel oder Unsicherheit und man möchte den Kontakt zum Groomer abbrechen, versucht der Täter sein Opfer oft zu erpressen oder einzuschüchtern.

Hin und wieder geben sich die sogenannten Groomer auch beispielsweise als Modelagenten aus und versprechen den Kindern und Jugendlichen Bekanntheit und Berühmtheit. In Gaming-Portalen hingegen treten sie als professionelle Spieler auf.

Übrigens: Grooming, also sich als Erwachsener als Jugendliche*r auszugeben, um an freizügige Fotos etc. zu kommen, ist strafbar. Im Internet ist man bei weitem nicht so anonym wie manche denken. Sowas sollte immer bei der Polizei angezeigt werden.

Weitere Informationen:

 

Die Dosis macht das Gift!

Die Möglichkeiten des Internets sind nahezu unendlich, umso wichtiger ist es, einen Überblick über die eigenen Aktivitäten und die Bildschirmzeit zu haben.

Alles verändert sich mit der fortschreitenden Entwicklung des Internets. Informationen stehen gratis, in Hülle und Fülle zur Verfügung. Sie brauchen nur abgerufen zu werden. Unendliches Wissen, unendlich viele Spiele, unendlich viele Chatpartner*innen, Filmtitel, Serien, Interaktive Videos, Live-Videos etc. Nicht nur die Gefahren im Internet sind groß, sondern auch die Möglichkeiten für Schule, Freizeitgestaltung oder Beruf.

Nicht alles daran ist schlecht, nicht alles ist gut. Wie überall lässt sich sagen: die Dosis macht das Gift. Doch wann ist die Bildschirmzeit zu viel? Muss man die Zeit vor dem Handy limitieren? Ab wann können Jugendliche selbst darüber entscheiden?

Hier ist es wichtig, sich gut über diese Fragen zu informieren und gemeinsam mit seinem Kind zu überlegen, welche Abmachungen sinnvoll sind.

Weitere Informationen: https://www.saferinternet.at/news-detail/zurueck-in-den-alltag-oder-wie-bekomme-ich-mein-kind-vom-bildschirm

 

Wenn du immer online bist, ist das für deine Gesundheit Mist!

Die ständige Präsenz eines Bildschirms und die Schnelligkeit der Bilder beeinflussen die körperliche und geistige Gesundheit.

Angesichts der enormen Zeit, die heutzutage online verbracht wird, müssen wir alle unsere digitalen Gewohnheiten im Auge behalten und die Risiken verstehen, um langfristig unsere Gesundheit zu schützen.

Auf der geistigen Ebene erzeugt die Nutzung von Sozialen Medien und die damit verbundene Selbstdarstellung einen großen Druck. Social Media Plattformen sind nicht allein für psychische Probleme verantwortlich zu machen, aber durch Scheinrealitäten, der ständigen Suche nach Anerkennung und dem Nacheifern von scheinbar unerreichbaren Vorbildern können diese verstärkt werden.

Körperlich kann eine übermäßige Nutzung zu gesundheitlichen Auswirkungen kommen. Zunächst durch die weitgehend sitzende Tätigkeit und die Anspannung auf den Nacken und die Wirbelsäule, aber auch die Überanstrengung der Augen. Die Nutzung von Geräten – insbesondere in der Stunde vor dem Schlafengehen - stört den natürlichen Schlafrhythmus, da das Bildschirmlicht die Bildung des Hormons Melatonin blockiert, welches den Schlaf reguliert. Somit sollte vor allem vor dem Schlafen gehen auf Alternativen zurückgegriffen werden, da ein gesunder Schlaf die Basis für einen erfolgreichen nächsten Tag schafft.

Weitere Informationen:

 

Nicht jeder Trend macht dich zum Friend!

Internet-Trends machen oft Spaß – keine Frage. Trotzdem sollten Gefahren und Risiken dabei gut bedacht werden.

Was ist ein Trend? Laut dem Duden wird unter einem Trend eine, über einen gewissen Zeitraum zu beobachtende und statistisch belegbare, Entwicklung bezeichnet.

Im Internet, im speziellen auf Social Media Plattformen, sind Trends nicht über einen langen Zeitraum zu beobachten, sondern eher sehr kurzzeitige Erscheinungen. Trends lösen einander so schnell ab, dass es oft schwerfällt, ihnen noch folgen zu können. Daraus kann eventuell ein gewisser Stress entstehen, alles mitbekommen oder überall mitmachen zu wollen.

Für die Angst, etwas zu verpassen, gibt es einen Namen: „Fear of missing out“ (kurz: FOMO). Es beschreibt „das unbehagliche Gefühl, dass man spannende Events verpassen könnte, an denen andere Leute teilnehmen, oft hervorgerufen durch Beiträge auf Social-Media-Kanälen“.

Die nächste Problematik ist, dass nicht alle Trends auch wirklich sinnvoll und daher manchmal sehr kritisch zu betrachten sind. Es sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, Kindern und Jugendlichen kritisches Denken beizubringen und immer wieder gemeinsam mit ihnen neue Trends zu reflektieren.

 

Glaub nicht alles, was du siehst oder liest!

Das Internet ist voller Informationen. Neben unbegrenztem Wissen tummeln sich aber auch unendliche viele Falschinformationen darunter.

Der Begriff Fake News ist mittlerweile vielen bekannt, aber auch unter „Hoax“ oder „Scam“ versteht man absichtlich verbreitete Falschinformationen. Man findet Falschinformationen nicht nur in Form von Artikeln und Nachrichten, sondern vor Allem auch in Form von Videos, Fotos oder Kettenbriefen. Darunter fallen häufig „Horrormeldungen“, aber auch gestellte Fotos (beispielsweise von misshandelten Tieren oder Kindern).

Falschinformationen und Betrugsmaschen erscheinen auch in Form von Phishing-Mails. das sind E-Mails, die einen zur Bekanntgabe von Login Daten verleiten sollen (Seite schaut beispielsweise genau so aus, wie Amazon, ist aber ein Nachbau, um Login und damit auch Bankdaten abzufangen).

Es ist also wichtig, sich mit Merkmalen vertrauenswürdiger Quellen auseinanderzusetzen und eine offene Haltung gegenüber den Inhalten digitaler Medien zu bewahren, damit Kinder und Jugendliche sich darüber sprechen trauen, was sie im Internet gesehen oder gelesen haben.

Seiten wie Mimikama haben es sich außerdem zum Ziel gesetzt, Meldungen einem Faktencheck, also einer Prüfung des Wahrheitsgehaltes, zu unterziehen. So können Meldungen gemeinsam recherchiert werden.

Weitere Informationen:

 

FSK, USK – Alles klar?

Die Altersangabe ist eine Empfehlung und in vielen Fällen ein guter Richtwert für Filme, Computerspiele & Co.

Die FSK ist eine Empfehlung der Filmindustrie, die eine Richtlinie für die (Un)bedenklichkeit eines Films oder einer Serie darstellt. Die USK oder die Pegi veröffentlichen Altersempfehlungen für Videospiele. Diese Empfehlungen dienen der freiwillige Selbstkontrolle, welche die Altersuntergrenze beispielsweise für einen Film oder ein Videospiel bestimmt. Dies kann sich aber natürlich individuell unterscheiden. Filme, Serien & Videospiele sollten von Erwachsenen überprüft werden. Eltern können und sollen selbst über die Reife ihrer Kinder entscheiden. Die FSK, USK und Pegi bieten eine Orientierung, ab welchem Alter die Inhalte unbedenklich sind, es handelt sich dabei aber um kein Gesetz.

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