Omid Redjaian durchlief seit 2015 viele Stationen in der Caritas. Er startete als Dolmetscher und ist nun in den Arbeitsmarktintegrationsprojekten tätig. Gemeinsame Lösungen und Hoffnungen sind stets seine Begleiter.
Seit dem Moment, als ich Teil der Caritas wurde, hat sich mein berufliches Leben in vielerlei Hinsicht verändert. 2015 wurde ich von der Caritas für den Dolmetscher:innen-Koordinationspool angeworben. Unmittelbar darauf folgte mein erster Einsatz am Grazer Ostbahnhof. Auf die Betreuung von tausenden Menschen in Not war ich, ebenso wie alle anderen Helfenden, nicht vorbereitet. Wie auch? Nacheiner unbeschreiblich intensiven Zeit arbeitete ich in den folgenden Jahren in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften.
Dann brach die Covid-Pandemie aus, und alles änderte sich erneut. Ich wurde ins Marianum berufen, um die neuen Sicherheitsvorgaben umzusetzen. Jeden Tag standen wir vor neuen Herausforderungen, und dennoch haben wir keinen einzigen Tag schließen müssen. Ein unglaublicher Erfolg für alle, die auf das Angebot angewiesen waren. Nachdem die Covid-Krise nachließ und der Ukrainekrieg begann, folgte die nächste große Challenge. Eine, so bedauerlich es ist, dass in Bezug auf Kriegsfolgen zu sagen - mittlerweile normalisierte Aufgabe - die wir intern ganz gut meistern.
Im Anschluss ergab sich ein neues Kapitel bei der Caritas. Ich trat in die Arbeitsmarktintegrationsprojekte ein, eine Aufgabe, die mir besonders am Herzen liegt. Zuerst arbeitete ich im Lehrlingsprojekt Vielfalt.Qualifiziert, in dem wir Menschen mit Migrationshintergrund auf eine Lehre vorbereiten. Später übernahm ich eine Position im Arbeitsprojekt Arbeit.Stiften, das Arbeitsmarktintegration im Allgemeinen fördert. Hier geht es nicht nur um das Erlernen der Sprache oder das Schreiben von Bewerbungen. Es geht darum, Menschen dabei zu helfen, sich wieder als wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu fühlen. Jeden Tag erlebe ich die unterschiedlichsten Geschichten und Schicksale. Manchmal sind es kleine Siege, wie das Bestehen eines Deutschtests, und manchmal sind es große Erfolge, wie die Vermittlung in einen Job. Es ist herausfordernd, aber auch bereichernd, Teil dieses Prozesses zu sein. Die Arbeit mit Menschen hat mir gezeigt, dass Probleme vielfältig sind, aber gemeinsame Lösungen und Hoffnung möglich sind.