Für Khalate Hassan war es nach ihrer Ankunft in Österreich aus Syrien nicht leicht, sich einzufinden. Heute ist arbeitet sie in der Carla Sortierung und ist froh, den Schritt zur Caritas gemacht zu haben.
Als ich vor circa 6 Jahren aus Syrien nach Österreich kam, habe ich mir natürlich schwergetan; eine neue Sprache lernen, andere Strukturen kennenlernen und ein Leben aufbauen – das ist nicht so einfach. Mittlerweile bin ich jedoch richtig angekommen, arbeite seit zwei Jahren fest in der Sortierung von Sachspenden und lebe gemeinsam mit meinem Mann und meinen zwei Kindern in Graz.
Als ich damals auf der Suche nach einer geeigneten Arbeit war, wurde mir empfohlen, es doch einmal bei der Caritas zu probieren und mittlerweile bin ich froh diesen Schritt gegangen zu sein. Zu Beginn hatte ich etwas Sorgen, dass meine Deutschkenntnisse nicht ausreichen würden, doch glücklicherweise konnte ich mir die notwendige Zeit nehmen, mich einzuarbeiten. Jetzt bereichert die tägliche Arbeit mit vielen verschiedenen Menschen meinen Alltag ungemein. Sowohl der Austausch mit Spender*innen als auch die gemeinsame Arbeit im Team macht immer wieder aufs Neue Spaß. Wir sind hier wie eine Familie. Täglich kommen Menschen verschiedensten Alters und Herkunft zu uns und möchten unterschiedlichste Dinge spenden. Eine gute, jedoch selten getragene Jacke, Möbel oder auch Spielzeug, dass die Kinder manchmal sogar gemeinsam mit ihren Eltern selbst vorbeibringen. Dabei kommt man immer wieder in den Austausch miteinander und kann erklären, was mit den Sachspenden passiert, für wen sie gedacht sind und weshalb es eine gute Sache ist. Diese sozialarbeiterische Komponente gefällt mir sehr – immerhin habe ich auch eine Ausbildung zur Kindergarten- und Schulassistenz abgeschlossen. Das liegt mir einfach.
Auch meine Vielsprachigkeit hilft mir bei der täglichen Arbeit. Meine erste Sprache ist Kurdisch, Arabisch habe ich später in der Schule gelernt und Deutsch spreche ich inzwischen auf B1 Niveau. Für die nahe Zukunft habe ich zwei Ziele: Nachdem ich die Führerscheintheorie bereits abgehakt habe, muss ich nur noch die Praxis schaffen und danach werde ich auch die B2 Prüfung schreiben und hoffentlich bestehen.
Solidarität und Mitgefühl sind für mich Eckpfeiler einer gerechten Gesellschaft. Selbst mit 50 Jahren bin ich nicht müde, mich dafür einzusetzen. Ich bin herausfordernd – nicht, weil ich anderen das Leben schwer machen möchte, sondern weil es wichtig ist, für das Wohl aller einzustehen. Echte Veränderung entsteht durch Menschen, die bereit sind, die Normen zu hinterfragen und sich für andere einzusetzen.