Csilla Höfler ist Beraterin für Roma und Romnja. Der Wunsch nach Gleichberechtigung beflügelt sie in ihrem Beruf.
Als Beraterin beim EMRO-Arbeitsmarktintegrationsprojekt für Roma und Romnja bei der Caritas Steiermark ist Bildung für mich nicht nur ein Schlagwort, sondern ein grundlegendes Prinzip für ein unabhängiges Leben. Meine Reise begann nicht nur mit einem Anruf von meinem Vorgesetzten im Jahr 2016, sondern mit meiner eigenen Erfahrung als Mitglied der Roma-Community und meiner festen Überzeugung, dass Bildung der Schlüssel zur Überwindung von Barrieren ist.
Die Zusammenarbeit mit erwachsenen Roma und Romnja hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Bildung als Werkzeug zur Selbstbefähigung anzusehen. Als jemand, der selbst aus der gleichen Zielgruppe stammt, kenne ich die Sorgen und Herausforderungen, vor denen viele unserer Klient*innen stehen. Die Kinder dieser Familien verdienen nicht nur das Recht auf Bildung, sondern auch die gleichen Chancen wie ihre Altersgenossen.
Deshalb setzen wir nicht nur auf einzelne Bildungsprojekte, sondern auf ganzheitliche Familienunterstützung. Unser Ziel ist es, den Familien ein solides Fundament zu bieten, auf dem sie ihr Leben aufbauen können. Wir bieten Sprachförderung in Kindergärten an, beginnend mit der Muttersprache und dann mit Deutsch, um sicherzustellen, dass die Kinder eine solide Grundlage haben. Denn ich glaube fest daran, dass Bildung zunächst in der Muttersprache gefestigt werden muss, bevor Kinder andere Sprachen lernen können.
Die Problematik hat sich im Laufe der Jahre verschärft, und die Herausforderungen, denen Roma und Romnja gegenüberstehen, sind heute anders als vor zwei Jahrzehnten. In ihren Heimatländern stehen sie oft vor noch schwierigeren Situationen, mit begrenzten Arbeitsmöglichkeiten und weit verbreiteter Diskriminierung.
Es ist nicht nur meine Arbeit, sondern auch meine Leidenschaft, für Gerechtigkeit einzutreten. Bildung ist der Schlüssel zur Chancengleichheit, und ich bin stolz darauf, Teil eines Teams zu sein, das nicht nur darüber spricht, sondern auch danach lebt. Wir werden weiterhin hart daran arbeiten, nicht nur bei der Caritas, sondern in der gesamten Gesellschaft.